Da soll noch einer sagen, Hessens Ministerpräsident könne nicht prima zum Mitmischen in der Politik motivieren. Dass er 4.500 treue Parteianhänger zur Großveranstaltung (immerhin mit Kanzlerin) nach Wetzlar zieht, versteht sich noch von selbst. Da sorgen schließlich auch die regionalen CDU-Verbände mit der generalstabmäßigen Organisation von Busfahrdiensten dafür, dass die Stuhlreihen nicht leer bleiben.
Aber dass Koch inzwischen weit über die Parteigrenzen hinaus namhafte Ex-Politiker, die eigentlich längst von der politischen Bühne abgetreten sind, zurück in die Wahlkampfarena bringt – wer hätte das noch vor wenigen Wochen gedacht.
Erst hat sich Altkanzler Gerhard Schröder mit markigen Worten nochmal eingemischt – weil ihm Kochs Kampagne über die Hutschnur ging und obwohl Schröder selbst einst während eines Wahlkampfs in Niedersachsen ähnlich wie Koch über kriminelle Ausländer vom Leder zog. Dann hat Polit-Pensionär Otto Schily, 75, Ex-SPD-Innenminister, seinem ärger Luft gemacht.
Und jetzt gibt's Koch sei dank am kommenden Montag in den Kurhaus-Kolonaden in Wiesbaden auch noch ein Wiedersehen mit dem Deutschlands ehemals beliebtesten Politiker Joschka Fischer. Den die Lektüre über den Koch-Wahlkampf anscheinend so nervte, dass er zum Telefonhörer griff und seine alten Parteifreunde fragte, "Kann ich was für euch tun?"
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