Frage: Gute Versorgung im Uniklinikum?
Express-Leser stimmen ab:
Abgegebene Stimmen: 332
Nein (252)
75,90%
Noch ist die Versorgung gut. Bei dem Stellenabbau aber nicht mehr lange. (69)
20,78%
Ja (11)
3,31%
Express-Leser kommentieren:
123 am 28.03.2012 17:28:11
Als frischgebackene Ärztin ist für mich und viele meiner Kollegen das UKGM der Grund, woanders zu arbeiten. Die Situation ist schon ohne Stellenabbau absolut kritisch, Ärzte sind hier immernoch knapp 40 Stunden am Stück im Dienst und junge Assistenzärzte müssen den Laden alleine schmeißen. Kein Wunder, dass sich da Patienten beschweren und die Versorgung dementsprechend mangelhaft ist! Wundert mich, dass noch nicht mehr passiert ist.
Rafael am 28.03.2012 07:05:28
Ja wenigstens die Kommunikationsabteilungen der Medienhe4user haben etwas erneglt. Die Manager aber leider noch immer nicht, dass sie mit der Ausdfcnnung im Kerngesche4ft irgendwann an sich selbst zu radieren beginnen. Der geneigte Leser weiss, dass einem Berufsverbandssekrete4r dieses Zugste4ndnis nicht leicht fe4llt, aber in diesem Punkt ist Verlegerpre4sident Lebrument Recht zu geben: Wer auf Gewinnoptimierung aus ist, sollte die Branche wechseln. Die Krise ist ffcr manch ein Unternehmen kein Zwang, sondern es ist eine Frage der Priorite4ten. Langfristig gut geffchrte Unternehmen haben Reserven, um kurzfristig krisenbedingt unrentable Gesche4ftszweige zu erhalten wenn sie wollen. So auch den hohen Qualite4tsstandard ihrer Medien. Ffcr manche Verleger scheint das Verlegen aber nicht mehr Priorite4t zu sein. Leider nicht nur bei den AZ Medien. Und da kommt die Krise als guter Grund ffcr jedes Sparschwein gerade recht, um ffcr die Gewinnoptimierung nach der Krise auf Kosten der Qualite4t die Weichen zu stellen.
Thorsten Mahn am 18.03.2012 10:58:10
Wir haben vor 3 Wochen sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Unsere Tochter wurde dort unter teils skandalösen Umständen geboren:
Bis auf wenige Ausnahmen gereiztes, unfreundliches und zum Teil unqualifiziertes Personal. Mangelhafte Organisation. Kein adäquates Essen für stillende Mütter. Sehr spärliche ärztliche Betreuung. Und vor allem ganz schlimme hygienische Zustände auf der Station: total verdrecktes Bad. Mülleimer noch randvoll mit teils blutigem Abfall der Frauen die vorher dort lagen. Den ganzen Tag kein sauberes Bett. Zimmer nicht geputzt...wir können keinem empfehlen dort zu entbinden
Karin H. am 15.03.2012 21:15:32
Ich bin Rheuma Patientin und sehe regel mäßig im Klinikum vorbei. Was die Angestellten dort jetzt schon für einen Leistungsdruck haben ist enorm. Wenn diese Rhön AG noch mehr Stellen abbauen möchte werde ich mir bestimmt einen anderen Arzt suchen. Ich denke nicht das der Leistungdruck Positiv auf die Leistung der Mitarbeiter ist.
Dorothea am 13.03.2012 22:38:45
Mit Sicherheit wird es keine Vollkommene Gewährleistung für die Patienten geben, es ist ja eh schon schwer.Alle sind nur noch am rennen und die Mitarbeiter werden durch den massiven Stellenabbau noch mehr unter Druck gesetzt und selbst krank werden, in den verschiedensten Formen....
Brigitte Müller am 12.03.2012 07:51:30
In 2011 zweimal stat. Aufenthalt (Notfall/Kardiologie). Das Personal/die Ärzte hatten keine Zeit für Visite, keine Zeit zum Zuhören. Nur auf mein permanentes Meckern und Maulen kam dann mal ein Arzt für ein minikurzes Gespräch.
Karl-Heinz Wikler am 11.03.2012 17:06:37
In Begleitung einer Freundin, 22 Jahre, vor ein paar Wochen, die wegen akuter Herzprobleme mit dem Retungswagen in der Kliniksnotaufnahme eingeliefert wurde, waren nach der ersten Akutbehandlung folgende Wartenzeiten für die weiteren Vorgänge unverhältnismäßig und völlig unzumutbar lange, dass wir fast den ganzen Tag immer wieder wartend auf Fluren und Stationen rumstehen mussten, ohne jegliche, angemessene betreuung. Diese höchst gefährliche Notsituation wurde überhaupt nicht beachtet, was ich im Bezug auf kliniksinterne medizinische Versorgung als menschenunwürdig und höchst skandalös bezeichne.Im diesem Klinikum wird der Patient bei medizinischer Dringlichkeit auch noch zusätzlich bestraft und sogar verarscht. Ein Hoch auf so tolle medizinische Versorgung. In dem Sinne und mfG K-H W
Petra Schlag am 10.03.2012 16:48:00
PS: Liebe BerufskollegInnen, Gesundheit ist keine Ware, und darf es niemals sein. Werdet euch verdammt noch mal endlich eurer hohen Verantwortung bewusst. Beruft euch auf euren Berufethos, tretet ver.di in den Hintern und sorgt endlich wieder für annehmbare Verhältnisse. Nur ihr könnt das erreichen. Ansonsten gibt es nur eins: schmeisst den Krempel denen vor die Füße, die das zu verantworten haben.
Manolito am 10.03.2012 16:39:10
Die Versorgung ist bereits JETZT erheblich eingeschränkt - Pflege und medizinische Information scheinen mir durch den Personalmangel, der bereits sichtlich besteht, nicht mehr in ausreichendem Umfang gewährleistet. Überforderung allenthalben.
Petra Schlag am 10.03.2012 16:17:41
PS: Liebe BerufskollegInnen, Gesundheit ist keine Ware, und darf es niemals sein. Werdet euch verdammt noch mal endlich eurer hohen Verantwortung bewusst. Beruft euch auf euren Berufethos, tretet ver.di in den Hintern und sorgt endlich wieder für annehmbare Verhältnisse. Nur ihr könnt das erreichen. Ansonsten gibt es nur eins: schmeisst den Krempel denen vor die Füße, die das zu verantworten haben.
Petra Schlag am 10.03.2012 15:35:12
Man kann diese bestehende Zustände sicherlich zutreffend katastrophal bezeichnen, ich nenne so etwas kriminell und menschenverachtend, und unverantwortlich mit schlimmsten Auswirkungen für Patienten und Pflegepersonal.
M.e. hilft da wirklich NUR noch eins: Alle vom Pflegepersonal sollten sich unbedingt gewerkschaftlich organisieren und sich von finnischen Krankenschwestern von 2007 lernen.
Zitat labournet.de:
Krankenschwestern drohen mit Massenkündigung
Tarifstreit in finnischen Krankenhäusern beendet - Abschluss mit Haken ?
Am 20. November sollten die Eigenkündigungen der gut 13.000 Beschäftigten der finnischen Krankenhäuser in Kraft treten. Doch einen Tag vor Ablauf des Ultimatums lenkten die die Bevollmächtigten von Tehy, der Gewerkschaft des ausgebildeten Personals im Sozial- und Gesundheitswesen ein und sprachen sich für die Annahme des Vergleichsvorschlags des Schlichters im Konflikt mit den kommunalen Arbeitgebern aus. Der Abschluss sieht eine Laufzeit von vier Jahren vor und ein Lohnvolumen von insgesamt 22 - 28 Prozent. Der Artikel "Abschluss mit Haken" externer Link von Richard Waldkemper (in einem Nachdruck aus arpo 4/07 der Gruppe Arbeiterpolitik) bei der Neuen Rheinische Zeitung vom 23. November 2007
Böse Schwestern mit mehr Geld
Buchstäblich in letzter Minute ist die Massenkündigung finnischer Krankenschwestern abgewendet worden. Die Verhandlungskommissionen einigten sich auf einen neuen Tarifvertrag, der allerdings nur für Mitglieder der Gewerkschaft TEHY gilt. Zusammenfassend gilt: Die Krankenschwestern in Finnland haben eine in dem neuen Tarifvertrag mit 4-jähriger Laufzeit Gehaltssteigerung zwischen 22% und 28% erstreikt. Dies bedeutet eine Erhöhung des monatlichen Einkommens zwischen 350 und 650 Euro pro Monat. Einen Weihnachtsbonus gibt's auch, 270 Euro. Siehe dazu den Artikel „BREAKING NEWS: TEHY and local authorities accept pay deal to avert mass resignations by nurses externer Link” in der Zeitung Helsingin Sanomat vom 20.11.2007
bernd holzmann am 09.03.2012 18:03:36
katastrophale Zustände am Wo.-Ende: hatte geschlagene 3, 5 Std warten müssen, um überhaupt einem HNO - Arzt vorgestellt zu werden! War morgens um 7 Uhr der Erste Patient im Warteraum und der Arzt kam erst um 11:30 Uhr! Afrikanische Verhältnisse mitten in Deutschlad!
Seftiia am 09.03.2012 06:19:56
Ja wenigstens die Kommunikationsabteilungen der Medienhe4user haben etwas gelnret. Die Manager aber leider noch immer nicht, dass sie mit der Ausdfcnnung im Kerngesche4ft irgendwann an sich selbst zu radieren beginnen. Der geneigte Leser weiss, dass einem Berufsverbandssekrete4r dieses Zugste4ndnis nicht leicht fe4llt, aber in diesem Punkt ist Verlegerpre4sident Lebrument Recht zu geben: Wer auf Gewinnoptimierung aus ist, sollte die Branche wechseln. Die Krise ist ffcr manch ein Unternehmen kein Zwang, sondern es ist eine Frage der Priorite4ten. Langfristig gut geffchrte Unternehmen haben Reserven, um kurzfristig krisenbedingt unrentable Gesche4ftszweige zu erhalten wenn sie wollen. So auch den hohen Qualite4tsstandard ihrer Medien. Ffcr manche Verleger scheint das Verlegen aber nicht mehr Priorite4t zu sein. Leider nicht nur bei den AZ Medien. Und da kommt die Krise als guter Grund ffcr jedes Sparschwein gerade recht, um ffcr die Gewinnoptimierung nach der Krise auf Kosten der Qualite4t die Weichen zu stellen.
Anonymus am 07.03.2012 13:39:24
Die Versorgung ist jetzt schon höchst gefährlich!
Anonymus am 06.03.2012 19:51:23
hallo,
die versorgung ist deshalb noch gut, weil die mitarbieter gute arbeit machen, aber die belastungen sind riesengroß u. der krankenstand steigt imens!!!
Thomas Anonymus am 06.03.2012 18:42:28
Die Patienten mit denen ich es beruflich zu tun habe sind Alle unzufrieden mit dem Uniklinikum: Unfreundliche Behandlung , zu wenig Zeit für den Patient, schlechte und oberflächliche Aufklärung, gestresste Ärzte und Pflegepersonal !
Robert am 06.03.2012 15:36:21
Was für eine Frechheit: Jetzt markiert Bouffier den Uniklinikums-Retter, dabei hat er unter seinem Parteifreund Koch die Privatisierung des Klinikums gutgeheißen. Und wie die bouffiersche "Meditation" ausgeht, kann man sich denken: es werden nicht 500 Arbeitsplätze abgebaut, sondern nach "intensiven, konstruktiven" Gesprächen "nur" 300 - was natürlich als Erfolg für die Patientenversorgung gefeiert wird ....
Die Privatisierung hätte nie passieren dürfen!!
C.S. am 05.03.2012 18:26:07
Die personelle Situation am UKGM ist zur Zeit nicht tragbar.
Die Mitarbeiter sind physisch und psychisch am Ende.
Die Patientenversorgung leidet unter dem Pflegenotstand.
Wenn nun weitere 500 Stellen abgebaut werden ist das meiner Meinung nach fahrlässig den Patienten und dem Personal gegenüber.
Insbesondere auf Grund der Tatsache das die Rhön Klinik AG schwarze Zahlen schreibt...
ALF am 05.03.2012 16:51:34
Katastrophale Zustände von Ärzte und Pflegeseite.
Engelchen am 04.03.2012 23:48:37
Wo soll ich anfangen?
In zwei Jahren 500 Stellen abbauen. Bei uns auf Station wird pro Schicht teilweise mit 2/3, teilweise mit der halben Besetzung gearbeitet, da nicht alle Stellen besetzt und der Krankheitsstand (hohe Arbeitsbelastung)gross ist. Warum? Wir haben eine Fluktuation des Personals, die nicht kompensierbar ist.Immer mehr "Alte" schmeissen das Handtuch, die "Jungen" können nicht adäquat eingearbeitet werden...Es gibt Schichten, in denen man (ich gehöre zu den "Alten")nach zwei Stunden denkt: ruft noch einer meinen Namen, werde ich ihn eigenhändig erwürgen.
Ein ewiger Kreislauf: Kündigungen+Versetzungen ohne Ende, aber nicht ausreichender und "adäquater" Ersatz. Nichts gegen Euch, ihr lieben "Jungen".
Und wieder sollen Äpfel mit Birnen verglichen werden. Wir arbeiten nun einmal an einer Uniklinik. Und gerade die Intensivmedizin einer Universitätsklinik unterliegt anderen Voraussetzungen.Wir verlegen unsere schwerstkranken Patienten nicht weiter, weil wir das Equipment haben. Wir bekommen sie deshalb.
Und deshalb brauchen wir, nicht nur auf den Intensivstationen, ausreichend Personal, um den Bedürfnissen eines schwerstkranken Menschen auch gerecht zu werden.Weil: irgendjemand muss die Maschinen bedienen und es muss ausreichend Pflegende geben, die sich um die Kranken kümmern.
Das Partikeltherapiezentrum ist nicht wirtschaftlich, die vor langer Zeit geplante Palliativstation ( Medienwirksam) am Standort Marburg wurde bis Heute nicht eröffnet.
Ich danke allen, die sich jetzt an der Diskussion in der Öffentlichkeit beteiligen.Sei es die Gewerkschaft, die Politiker und die betroffenen Mitarbeiter. Dank auch an BürgerInnen, wie Frau Scherer, die auch meinen, dass es so nicht weiter geht und die jetzt Initiative ergreifen.
Ich bin am Limit und mit Sicherheit werde ich nicht zur "nettesten Schwester" des Jahres gekührt. Aber wie schön, wenn es Patienten gibt, die einen trotzdem noch Engelchen nennen!
Engelchen
Anonymus am 03.03.2012 18:20:12
Bereits jetzt könnten in der Notaufnahme doppelt so viel
Leute Beschäftigung finden. Die Krankenkassen haben Überschüsse, Kliniken sind nicht mehrt finanzierbar und ich warte 7 Stunden darauf, daß mir jemand Blut abnimmt ???
Holger Baum-Schilling am 03.03.2012 03:26:14
Als im UKGM Beschäftigter möchte ich mir die Bemerkung erlauben, daß die Arbeitsverdichtung (höherer Patientenumsatz mit bereits jetzt weniger Personal als früher) die Arbeitsqualität zumindest definitiv nicht verbessert hat und die persönliche Belastung bereits jetzt ausgesprochen hoch ist und für etliche KollegInnen die obere Grenze schon überschritten ist. Weitere Stellenkürzungen werden die Versorgungsqualität drastisch beschneiden, weil dann mit Sicherheit gerade die älteren, aber deswegen auch erfahreneren Mitarbeiter das Haus verlassen werden...
Holger Baum-Schilling am 02.03.2012 23:22:02
Als im UKGM Beschäftigter möchte ich mir die Bemerkung erlauben, daß die Arbeitsverdichtung (höherer Patientenumsatz mit bereits jetzt weniger Personal als früher) die Arbeitsqualität zumindest definitiv nicht verbessert hat und die persönliche Belastung bereits jetzt ausgesprochen hoch ist und für etliche KollegInnen die obere Grenze schon überschritten ist. Weitere Stellenkürzungen werden die Versorgungsqualität drastisch beschneiden, weil dann mit Sicherheit gerade die älteren, aber deswegen auch erfahreneren Mitarbeiter das Haus verlassen werden...
bitte kein Namen am 02.03.2012 17:11:27
Das Klinikum und die Versorgung sind schon Opfer geworden.
Gesundheit und Bildung gehört nicht in private Hände.
Anna Klein, Marburg am 02.03.2012 14:09:59
In der Notaufnahme ist das eine Katastrophe, bis zu 10-11Std. Wartezeit, es gibt so viele Betreuungslücken, wie kann man nur im Umgang mit Kranken Menschen an Personal sparen, so was ist mir unverständlich.
Frank am 02.03.2012 13:09:51
Ein Stellenabbau verschlechtert die ohnehin schon reduzierte medizinische Versorgung der Patienten und erhöht das Risiko ärztlicher und pflegerischer Fehler drastisch. Wer dies in Kauf nimmt macht sich einem Organisationsverschulden mitschuldig wenn Patienten darunter zu schaden kommen. Die Geschäftsführung sollte daher aus juristischer Sicht stärker mit zur Verantwortung gezogen werden, dann überlegt man sich Stellenabbau zweimal. Es sollte den Verantwortlichen auch klar sein dass eine Uniklinik niemals solch hohe Gewinne erzielen kann, das war von Anfang an klar.
Daniela am 02.03.2012 13:04:46
Vor kurzem war mein Sohn 3 Tage in der Kinderklinik, die Versorgung war eine KAtastrophe. Um 14:30 Uhr gab es mittagessen weil es der Frühdienst nicht geschafft hat es zu verteilen. Die Ärztin hatte zum Aufnahmegespräch gesagt, wir müßten das jetzt schnell über die Bühne geht, denn Sie hat Feierabend und insgesamt nur eine halbe Stelle und sie sehe es nicht ein noch mehr Überstunden zu machen.
Anonymus am 01.03.2012 21:54:16
Das sich in der betriebswirtschaftlichen Denke an den Personalkosten am effektivsten Geld einsparen lässt, ist ja mitlerweile eine Binsenweisheit. Im Sinne einer guten medizinischen Versorgung kann das nicht sein. Personal und Patient werden also gemeinsam leiden, das schafft dann immerhin Nähe. Da wäre es doch naheliegend, wenn diese Beiden gemeinsam eine Kampagne starten. Slogen: >System Error!< oder >Gier frist Hirn<
Mundsburg am 01.03.2012 20:21:26
Ich finde das die Mitarbeiter im Klinikum schon jetzt an die Belastungsgrenze angekommen sind.
Viele Kliniken die in den letzen Jahren privatisiert wurden, haben sich allgemein in der Versorgung von Patienten verschlechtert .
Tracy Morgan am 01.03.2012 15:46:58
Ich arbeite im Klinikum Marburg.
Die Zustände sind jetzt schon katastrophal.
Die Kollegen sind wirklich fleißige, überaus soziale und engagierte Menschen, aber das wird schamlos ausgenutzt. Es kommen kranke zur Arbeit weil sonst keiner da ist, Zusagen über Arbeitserleichterung bei Wiedereingliederung, Schwangerschaft etc werden regelmäßig nicht eingehalten und es wird einfach über solche besonderen Umstände hinweggesehen. Kleines Beispiel: Schwangere Kolleginen dürfen laut Gesetzt bestimmte Tätigkeiten nicht ausführen (schweres Heben, Betten schieben, arbeiten mit infektiösen Patienten etc.) demnach muss mindestens ein weiterer Mitarbeiter auf der Station sein, der solche Tätigkeiten übernimmt. Oft kommen die Kolleginen zum Dienst und stellen fest, dass sie alleine sind (wegen Krankenstand, Ausfall, etc.) teilweise werden die zusätzlich bestellten Arbeitskräfte abgezogen, weil in anderen Bereichen sonst gar niemand wäre. Die anwesende Kollegin hat dann entweder die Möglichkeit ihre Interessen zu wahren und somit keine wirkliche Versorgung der Patienten mehr zu leisten oder sich und ihr Kind zu gefährden und alle nötigen Tätigkeiten auszuführen. Ich habe noch nie gehört, dass jemand sich für die erste Möglichkeit entschieden hat. Das betrifft nicht nur Schwangere, sondern Kollegen mit Verletzungen, Rückenleiden, Knieproblemen etc. die auch geschont werden müssten...
Überstunden sind eher die Regel als die Ausnahme. Auf Kinder und Familie kann keine Rücksicht mehr genommen werden, die Stimmung kippt allmählich, auch unter Kollegen. Jene, die sich nicht ausnutzen lassen wollen und ihre Interessen wahrnehmen sind schnell der Wut und dem Neid der Kollegen ausgesetzt, die jetzt schon durch Überarbeitung und Überforderung belastet sind.
Wenn man nicht in zwei Stunden kurzfristig zum Dienst antanzen kann, bzw keinen guten Grund dafür hat, setzt man sich schnell dem Unmut der anderen aus. Das Problem ist, dass diese "Ausnahmen" die Regel sind. Fast jeden Tag muss neu organisiert werden, Dienstpläne werden umgeschmissen, man fügt sich einfach. Das Privatleben tritt auf jeden Fall in den Hintergrund.
Zudem ist ein permanenter Mangel an Arbeitskräften zu spüren, die Kollegen fangen diesen Mangel so gut sie können auf, insbesondere bei der direkten Versorgung der Patienten soll alles reibungslos laufen. Aber das ist nur mit dem persönlichen Einsatz der Kollegen möglich. Mit Dienst nach Vorschrift bzw Dienst nach Vertrag wäre das längst nicht mehr machbar. Und dieser Umstand ist sehr belastend für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Da mittlerweile jeder Arbeitstag voller Stress und Entbehrungen ist. Die obligatorische Pause wird einfach vom Gehalt abgezogen. Aber fragen Sie doch die Kollegen, wie oft sie keine Pause machen können.
Ich könnte noch seitenweise weiterschreiben, mit konkreten Beispielen ausschmücken aber ich muss mich nun für den Nachtdienst fertigmachen. Zu zweit für 40 Patienten... Es liegen sogar Leute auf dem Flur, weil kein Platz mehr ist... Ich hab so eine harte Nacht hinter mir, eigentlich kann ich kaum noch laufen, mein Knie ist geschwollen, vermutlich durch Überbelastung und mein Rücken bringt mich um. Wenn man schwere Patienten alleine versorgen muss, kann man nun mal nicht rückenschonend arbeiten. Aber wenn ich mich krankmelde, bin ich das Kollegenschwein...
Dabei haben wir ja noch 500 Kollegen mehr als in zwei Jahren. Wie soll das dann gehen? Vor allem bei steigenden Fallzahlen...
Ich werde ab nächstes Jahr studieren. Dann lasse ich all das hinter mir. Bis 67 geht das einfach nicht!!!
B. G. am 01.03.2012 14:17:48
Ich bin schon zeit einiger zeit Patient der Uniklinik Marburg.
Es ist deutlich festzustellen das nach der Privatisierung das Personal jetzt schon wesentlich größeren steß ausgesetzt, dadurch unfreundlicher geworden ist. Und es organisatorischen Fehlern kommt.Die dann längeren Wartezeiten nach sich ziehen. Ich halte eine Privatisierung im Gesundheitsbereich für Fragwürdig. Hier sollte es an erster stelle um die Gesundheit der Patienten gehen und nicht um eine Gewinn Maximierung von Aktionären.