Express Online: Was meinen Sie? | 19. August 2010

Google Street View?

Frage: Google Street View?
Express-Leser stimmen ab:

Abgegebene Stimmen: 55
Ja, ich würde mein Haus auf jeden Fall unkenntlich machen lassen. Ich finde die ganze Entwicklung sehr bedenklich, das ist nur ein weiterer Schritt hin zu totalen Überwachungen. Irgendwann sind es Echtzeitaufnahmen, die man abrufen kann. (29)
52,73%
Nein, ich finde, die Vorteile überwiegen. Google Street View ist zum Beispiel ganz nützlich bei der Wohnungssuche oder Urlaubsplanung. Außerdem handelt es sich um Bilder aus dem öffentlichen Raum, es ist nur zu sehen, was jeder Passant auch sehen kann. (24)
43,64%
Interessiert mich eigentlich nicht. Ich würde es wahrscheinlich nicht mal mitbekommen, wenn mein Wohnhaus bei Google Street View zu sehen ist. (2)
3,64%

Express-Leser kommentieren:

Dirk Winter am 29.08.2010 18:48:37
Gebäudefassaden gehören zum öffentlichen Raum und dürfen somit gefilmt, fotografiert und veröffentlicht werden. Wenn das nicht der Fall wären, müsste jede Filmreportage erst um Erlaubnis des jeweiligen Besitzers fragen, ob sie ihr Film- oder Bildmaterial veröffentlichen dürfen, was eine erhebliche Einschränkung der Pressefreiheit bedeuten würde.
Lothar H. Hofmann am 20.08.2010 17:14:12
ich lebe seit zehn jahren in schweden und möchte euch einmal erzählen, was dort rechtens und akzeptiert ist. jeder bürger und einwanderer hat eine nummer, die er bis zum lebensende behält. in der praxis sieht das so aus, wenn ich zum beispiel eine fahrkarte bestellen will, rufe ich bei der bahn an und brauche nur meine personennummer zu nennen, schon bekomme ich die karte zugeschickt, name und adressangabe sind nicht erforderlich. alle einkommen und steuerzahlungen sind öffentlich. ebenso alle "zahlungsanmerkungen" - vergleichbar mit schufaeinträgen. jährlich einmal erscheinen dicke bücher für jedes bundesland, in denen jeder steht, der ein einkommen hat. angegeben wird die höhe seines jahresverdienstes, die höhe der gezahlten steuern und die höhe seines vermögens. regelmäßig erscheinen dann in den boulevardzeitungen listen, wo zb. die zehn reichsten frauen für jeden ort schwedens angegeben sind - mit vollem namen und adresse!in anderen listen stehen dann auch ortsweise die leute, die die meisten steuern gezahlt haben. jeder hausverkauf in schweden ist öffentlich. in den lokalzeitung stehen dann wöchentlich oder monatlich namen und anschrift von verkäufer und käufer, der schätzwert des hauses sowie der tatsächliche preis. die gesamte elektronische auslandskommunikation (email zb.) darf ohne anordnung oder gerichtsbeschluss vom schwedischen nachrichtendienst fra (sowas wie der bnd) überwacht (abgehört) werden. link dazu: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0, 1518, 560637, 00.html schweden hat schon lange jahre 25 % mwst, eine steuerbelastung von um die 50 % (auch bei "normalen" einkommen) und eine gebühr von 15 bzw. 25 euro bei JEDEM arztbesuch... aber keiner klagt!!! ein haus besteht aus steinen und kann keine persönlichkeitsrechte haben. wer nicht will, dass man sein haus anschaut, der soll eine bretterwand davor errichten. im netz sieht man nur das, was jeder passant dort auch tagtäglich sieht - mit dem unterschied, dass die bilder im web schon jahre alt sind. einbrecher nutzen diese bilder bestimmt nicht, die finden die einbruchseinladung täglich in der lokalzeiten, meistens weit hinten: "die beerdigung findet am ... um ... uhr statt." wetten, dass da keiner zuhause ist.....? der mensch ist ein soziales wesen und lebt in einer sozialen gemeinschaft. wer nicht will, dass man ihn, sein haus und seine telefonnummer sieht, der soll, wenn er auf die strasse geht, einen sack über den kopf ziehen, sich eine höhle in den bergen suchen, und das telefon gegen eine buschtrommel tauschen. es sei denn, er hat etwas zu verbergen..... aber die leiche im keller sieht man bei streetview ganz bestimmt nicht!
Manu am 19.08.2010 13:50:42
Google Street View ist nur ein weiterer Baustein der neuen Weltordnung.


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