Um dafür zu sensibilisieren, wie lebenswichtig Organspenden sind, gibt es in Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf die Radtour für Organspende. Bei der neunten Auflage radelten mehr als 70 Menschen mit – viele von ihnen leben selbst mit einem Spenderorgan.

Trotz des Anstiegs der Organspenderzahlen im vergangenen Jahr warten immer noch etwa 8400 Menschen dringend auf ein Spenderorgan. Die Radtour bot eine ideale Plattform, um über die Themen Dialyse, Organspende und Transplantation zu informieren und zu zeigen, wie Organspenden das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich verbessern können. Unter den Teilnehmer*innen waren auch Menschen, die selbst eine Transplantation hinter sich haben, die durch eine Transplantation wieder an Lebensqualität und Wohlbefinden dazu gewonnen haben. Mit Schildern zeigten sie unter anderem an, wie viele Lebensjahre ihnen durch eine Organspende geschenkt wurden.

Mehr als 70 Fahrradfahrer*innen, darunter Betroffene, Angehörige sowie Ärztinnen und Ärzte beteiligten sich vergangenem Samstag an der Radtour. Die Strecke führte die Radelnden, darunter auch Landrat Jens Womelsdorf und Stadträtin Kirsten Dinnebier, durch die Marburger Innenstadt mit Zwischenstopps am Marktplatz und am Kaufpark Wehrda bis nach Kirchhain zur Dialysepraxis Dr. Küllmer/Trebst. Entlang der Route waren verschiedene Informationsstände aufgebaut, an denen die Bürger*innen umfassende Informationen erhalten und Fragen stellen konnten. Broschüren, Flyer und Organspendeausweise standen zur Verfügung, um die Aufklärung zu fördern und die Bedeutung einer dokumentierten Entscheidung in Bezug auf Organspende zu betonen. Diese Entscheidung im Organspendeausweis festzuhalten, erleichtert den Ablauf in Transplantationskliniken und nimmt den Angehörigen eine schwere Last von den Schultern. „Die Medizin macht viele Fortschritte. Die müssen genutzt werden, indem sich mehr Menschen für eine Organspende entscheiden“, erklärte Landrat Jens Womelsdorf.

Die Veranstaltung wurde von zahlreichen Familienmitgliedern, Freund*innen, medizinischen Fachkräften und weiteren Unterstützer*innen begleitet, die alle gemeinsam das Ziel verfolgten, das öffentliche Bewusstsein für Organspenden zu schärfen. Die positive Resonanz und die rege Beteiligung leisten einen Beitrag dazu, dass das Thema Organspende in der Gesellschaft ankommt und mehr Menschen bereit sind, eine informierte Entscheidung in Bezug auf Organspende zu treffen. Denn die Wahrscheinlichkeit selbst eines Tages auf eine Organspende angewiesen zu sein, sei viel höher als die Wahrscheinlichkeit, selber ein Organ zu spenden, berichtete Monika Bäcker, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Organspende Marburg e. V. „Also sprechen Sie mit Ihren Freund*innen und Angehörigen damit die Spendenbereitschaft steigt“, sagte Stadträtin Dinnebier und appelliert an die Bürger*innen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen.

Organisiert wurde die Radtour für Organspende erneut vom Förderverein Organspende Marburg in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg.

pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Paula Rinke, i. A. d. Stadt Marburg