Archive
Im Adelsarchiv Zu einer geschichtsträchtigen Stadt wie Marburg, deren Vergangenheit im Stadtbild vielfach zu sehen ist, gehören natürlich auch Archive. Aber nicht nur geschichtliche Unterlagen werden hier aufbewahrt, mit dem Bildarchiv Foto Marburg oder dem Deutschen Spielearchiv finden sich in Marburg auch Einrichtungen von nationalem oder internationalem Rang. Die Archivschule in Marburg ist zudem die zentrale Aus- und Fortbildungsstätte für das Archivwesen in Deutschland. Deshalb wurde 2004 die Initiative "Stadt der Archive" ins Leben gerufen, die die einzelnen Einrichtungen vernetzen und ihnen mehr öffentliche Aufmerksamkeit bescheren soll. Seither finden regelmäßig neben dem bundesweiten Tag der Archive auch gemeinsame Veranstaltungen statt. Unter www.stadtderarchive.de sind alle Einrichtungen aufgelistet.

Sortierte Geschichte
Stadtarchiv Marburg. Im Stadtarchiv befindet sich ein ziemlich lückenloser Bestand von Akten zur Stadtgeschichte ab dem Mittelalter. Dazu gehören auch Unterlagen der Stadtverwaltung, die für laufende Geschäfte nicht mehr benötigt werden, dennoch von rechtlicher Bedeutung oder von historischem Interesse sind. Daneben werden Akten verschiedener städtischer Einrichtungen und Unterlagen von Privatleuten und Firmen gesammelt, ebenso die Tagespresse, um die historische Entwicklung der Stadt dokumentieren zu können. Zum Archiv gehören auch die Gemeindearchive der eingemeindeten Ortsteile und eine umfangreiche Bibliothek. Gemeinsam mit dem Presseamt erarbeitet man hier im Auftrag des Magistrats die städtische Schriftenreihe "Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur".

Stadtarchiv (Abt. 10.5)
Barfüßerstraße 50, Dachgeschoß, Eingang Hofstatt, 35037 Marburg
Postadresse:
Magistrat der Stadt Marburg
Stadtarchiv
35035 Marburg
Leiter des Stadtarchivs: Ulrich Hussong
Tel.: 06421/201-499
E-Mail: stadtarchiv[at]marburg-stadt.de
Website: www.marburg.de/sixcms/detail.php?id=20616


Im StaatsarchivAktenberge
Hessisches Staatsarchiv Marburg. Das Hessische Staatsarchiv wurde 1870 gegründet und auf dem Landgrafenschloss eingerichtet, um die an verschiedenen Orten lagernden Archive des 1866 von Preußen annektierten Kurfürstentums Hessen in einer zentralen Institution zusammenzuziehen. 1938 wurde das Staatsarchiv dann in den am Friedrichsplatz errichteten Zweckbau verlagert, in dem es sich heute noch befindet.
Hier wird die historische Überlieferung der Landgrafschaft Hessen von deren Entstehung im Jahr 1247 sowie aller Territorien, die später in der Landgrafschaft Hessen bzw. Hessen-Kassel und dem Kurfürstentum Hessen aufgingen, aufbewahrt.
Für die Zeit von 1866 bis 1945 ist das Staatsarchiv zuständig für das Schriftgut der Behörden der preußischen Provinz Hessen-Nassau und des preußischen Regierungsbezirks Kassel, ab 1945 für die Mittel- und Unterbehörden des Landes in den Regierungsbezirken Kassel und Gießen und den zugehörigen Landkreisen.
Neben den Archiven zahlreicher Kommunen und Institutionen verwahrt das Staatsarchiv die Archive der Philipps-Universität und der Gesamthochschule Kassel.
Insgesamt lagern im Staatsarchiv ca. 65.000 Regalmeter Akten und anderes Archivgut, ca. 130.000 Urkunden und ca. 420.000 Karten, Plakate und Pläne. Die Dienstbibliothek umfasst etwa 148.000 Bände.

Hessisches Staatsarchiv Marburg
Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg
Tel.: 06421/92500
E-Mail: marburg[at]hla.hessen.de
Website: landesarchiv.hessen.de/dienststellen/hessisches-staatsarchiv-marburg
Öffnungszeiten: Mo+Fr 8.30-16.30 Uhr; Di-Do 8.30-19 Uhr


Vorbereitung einer Ausstellung im StaatsarchivReich bebildert
Bildarchiv Foto Marburg. Im "Ernst-von-Hülsen-Haus" ist neben dem Universitätsmuseum auch das Bildarchiv Foto Marburg untergebracht (Eingang Wolffstr.). Es sammelt seit 1913 Negative deutscher und europäischer Kunstwerke. Seither hat es sich zum deutschen Zentrum kunstgeschichtlicher Dokumentation mit weltweiter Bedeutung entwickelt. Ca. 1,7 Millionen Fotos von Kunst- und Bauwerken tragen den Abglanz ihrer vielfach längst vergangenen Originale durch die Zeit. Zwischen 1984 und 2008 ist der Archivbestand jährlich um ca. 30.000 Aufnahmen gewachsen. In weltweit über 200 Universitäten wird der "Marburger Index", das Microfiche-Verzeichnis von "Foto Marburg", abonniert. Seit 1999 wurde der Index auch ins Internet übertragen, wo zusammen mit den Beständen anderer Institutionen etwa 1,9 Millionen Bilder zur Verfügung stehen. Benutzer können beim Archiv auch Reproduktionen der Aufnahmen bestellen. Auch eine Fundgrube für Marburger Fotos von damals bis heute.

Bildarchiv Foto Marburg
Ernst-von-Hülsen-Haus
Biegenstraße 11, 35037 Marburg
Tel.: 06421/2823600
E-Mail: bildarchiv[at]fotomarburg.de
Website: www.fotomarburg.de
Website: www.bildindex.de
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-17 Uhr


Blaublütig
Deutsches Adelsarchiv. Das von einer privaten Stiftung getragene Archiv widmet sich vor allem der Erstellung und Herausgabe von genealogischen Handbüchern, sammelt aber auch Unterlagen zur Geschichte des Adels und einzelner Familien. Zum Bestand gehören auch eine Bibliothek mit über 20.000 Bänden sowie eine Wappensammlung.

Deutsches Adelsarchiv
Schwanallee 21, 35037 Marburg
Tel.: 06421/26162
E-Mail: info[at]adelsarchiv.de
Website: www.mpi-marburg.mpg.de/
Öffnungszeiten: Mo-Do: 8-16 Uhr, Fr: 8-12.30 Uhr


Manege frei
Zirkusarchiv. Programme, Plakate, Kostüme, Requisiten rund um den Zirkus lagern in der ehemaligen "Ketzerbachschule". Mit rund 100.000 Fotos, einer umfangreichen Bibliothek und Zeitschriftensammlung lagert hier auch das Material für eine noch ungeschriebene Kulturgeschichte der Artistik. Wer sich für die Entwicklung des Zirkus Roncalli interessiert oder in der Familiengeschichte der Althoffs herumstöbern möchte, sich als Künstler über Kollegen informieren will oder ganz einfach die bunte Welt des Zirkus archiviert erleben mag, wird hier garantiert fündig. Die ursprünglich geplante museale Präsentation des Materials, das vor allem von dem mittlerweile verstorbenen Rudolf Geller zusammengetragen wurde, ist leider in die Ferne gerückt.

Circus-, Varieté- und Artistenarchiv
Ketzerbach 21, 35037 Marburg
Träger der Einrichtung:
Kunsthistorische Gesellschaft für Cirkus und Varietékunst e.V.
Vorsitzender des Vereins, Prof. Karl Braun
Prof. Braun c/o Institut für Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft
Biegenstr. 9, 35037 Marburg
Tel.: 06421/2826516 (vorm.) / 2826517 (nachm.)
E-Mail: braunk[at]staff.uni-marburg.de
Öffnungszeiten nach Vereinbarung


Bernward Thole im Spiele-ArchivSpielsucht
Spielearchiv. Seit 1985 gibt es in Marburg das Deutsche Spiele-Archiv. Gegründet wurde es von Bernward Thole, Dozent am Fachbereich Neuere deutsche Literatur und Medien, mit der Zielrichtung, die Spiele-Produktion nach 1945 bis heute zu dokumentieren und so die Grundlage für eine intensive Beschäftigung mit der Spiel-Entwicklung zu schaffen. In der Barfüßerstr. 2a findet sich mittlerweile eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Brett- und Kartenspiele, aber auch Elektronik- und Computerspiele sowie sonstige spielhistorisch relevante Archivalien (Spielfiguren, Würfel etc.). In der Bibliothek erläutern rund 5.000 Bände sowie alle wichtigen Zeitschriften des In- und Auslandes alles Wissenswerte rund um das Spiel. Das Deutsche Spiele-Archiv ist ein Arbeitsarchiv, dessen Bestand nicht ausgeliehen werden kann.

Deutsches Spielearchiv Barfüßerstr. 2a, 35037 Marburg Tel.: 06421/62728 E-Mail: spiele-archiv[at]t-online.de Website: www.deutsches-spiele-archiv.de
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-13 Uhr und nach Vereinbarung


AIDOS
Archiv für das Blindenwesen. AIDOS, "Archiv und internationale Dokumentationsstelle für das Blinden- und Sehbehindertenwesen" sammelt alles, was sich mit dem Blindenwesen befasst. Rund 55.000 Bücher zum Thema stehen in der wissenschaftlichen Präsenzbibliothek zur Verfügung. Über 300 taktile (tastbare) Kinderbücher hat man gesammelt, auf Anfrage betreibt man Literaturrecherchen. Der Bestand umfasst außerdem rund 20.000 Zeitungsausschnitte. Zentrale, EDV-geführte Kataloge weisen die in Deutschland verfügbaren Blindenschrift-Titel und Hörbücher nach. Man ist informiert über technische, soziale oder sonstige Hilfsangebote für Blinde oder kennt die richtigen Adressen. Das Archiv ist einzigartig in der Bundesrepublik.

AIDOS/Deutsche Blinden-Bibliothek
c/o Schülerbücherei der Blista
Am Schlag 8, 35037 Marburg
Tel.: 06421/606-311
E-Mail: aidos[at]blista.de
Öffnungszeiten nach Vereinbarung