Editorial | 7. November 2019

Zu sein

Vor gar nicht langer Zeit – Foto: Michael Arlt

... fortsetzend: Da schlurft man halbwohlgelaunt in Montagsfrühe durch ansatzweise gallertige Nebeltröpfchenwelten, wundert sich, warum aus­ge­rechnet genau hier, wo monatelang ein großer Baukran die plattfüßigen Stahlpratzen auf den kombinierten Fußradweg fläzte, nicht etwa die Natur in Form von Herrn und Frau Pionierkräutlein einen örtlichen Versuch zur Rück­er­oberung der Städte unternahm, sondern aktuell ein aufgebrochener Röhren­fern­seher seine Eingeweide auskotzt, und warum das jetzt ausgerechnet vor dem Plakat einer sich in allerley modernen Medien herumtummelnden Mo­de­ra­to­rin sein muss, und ob nicht vielmehr ... da macht es sssst-schroingg-schepper!, und weiter vorne liegt eine Fahrradfahrerin auf der Seite.

Mit dem Hinterrad weggerutscht auf dem glitschigen, man kann es an dieser Stelle wohl Kopfsteinpflaster nennen. Ist gottseidank nix passiert, weil, wie gesagt, lediglich kombinierter Fußradweg, und infolgedessen keine Schwer­trans­porter unterwegs (außer beim Kran, aber der war ja schon lange weg).

Ein paar Schritte weiter entschärft eine Art aufgenagelter, derbgewebter Läufer die bei solcher Witterung ebenfalls schmierigen hölzernen Planken der Lahn­brücke. Heißt so die Rettung?

Michael Arlt