Dass der Marburger Kunstverein angehenden Künstlerinnen und Künstlern einen Raum gibt, sich zu präsentieren, hat Tradition: Alle zwei Jahre ist eine der Ausstellungen für Kunsthochschulen und Akademien reserviert, zuletzt war 2015 die Akademie der Bildenden Künste aus Stuttgart in Marburg zu Gast. Nun beschließen Studierende der Muthesius Kunsthochschule Kiel mit ihren Arbeiten das Ausstellungsjahr 2017 des Kunstvereins.
Die Muthesius Kunsthochschule existiert seit mehr als ein hundert Jahren. Nach einer Basislehre erfolgt die Spezialisierung auf einen der Bereiche Bildhauerei-Skulptur/Installation/Raumkonzeption, Freie Kunst und Keramik, Zeichnung und Druckgrafik, Malerei, Medienkunst / Kunst und Medien sowie Film. Aktuell studieren an Deutschland nördlichster künstlerisch-wissenschaftlicher Hochschule knapp 600 angehende Künstler, Designer und Raumstrategen.
Knapp 30 von ihnen Studierende der Freien Kunst werden vom 24. November bis zum 4. Januar 2018 ihre Positionen in Marburg präsentieren. Malerei und Objekte sind ebenso vertreten wie Installationen und eine Performance. Moderne künstlerische Ausdrucksformen nehmen einen großen Platz in der Ausstellung ein: Ein Video auf einem iPad-Bildschirm oder Projektionen per Beamer gehören zu den ausgewählten Werken. Studierende der Zeichnung und Druckgrafik von Professor Piotr Nathan zeigen eine wandfüllende Gemeinschaftsarbeit, die Film-Studierenden von Professor Stephan Sachs im "Capitol"-Kino gegenüber dem Kunstverein am Abend der Vernissage ab 20 Uhr ein Filmprogramm.
"Studierende aller Studiengänge der Freien Kunst hatten die Möglichkeit, sich mit einer bestehenden Werkreihe oder einer neuen Idee, die auf die Räumlichkeiten des Marburger Kunstvereins Bezug nimmt, für die Ausstellung zu bewerben", erklärt Kurator Thomas Judisch. Gemeinsam mit den Lehrenden der Muthesius Kunsthochschule hat er dann die Entscheidung über die Zusammensetzung der Ausstellung getroffen. Die künstlerischen Positionen sind nicht nur jung das Alter der angehenden Künstlerinnen und Künstler liegt zwischen 22 und 47 Jahren-, sondern auch international: Zu den Ausstellenden zählen Studierende, deren Wurzeln in Deutschland ebenso wie in Schweden, Bulgarien, Südkorea, China oder im Iran liegen.