... man sagen? Wenn du, lieber Leser, liebe Leserin, dies Blatt zur Hand hast und genau jetzt der 12. Mai ist, gedenkt man heute rund um den Globus einerseits des Chronischen Erschöpfungssyndroms. Und begeht gleichzeitig/andererseits, zur Feier des Geburtstages der großen Florence Nightingale, den International Nurse Day, den weltweiten Tag der Pflege, nebst dem dazugehörigen Personal. Bin ich nun Schelm, der sich, wenn schon nicht böses, so doch etwas gründlich schiefgelaufenes dabei denkt?
Die Kommission zur Findung und Einhaltung der sinnvollen Reihenfolge von Feier- und Gedenktagen muss wohl gehörig einen im Tee gehabt haben. So wundert es wenig, wenn tags drauf, sprich am 13. des Wonnemonats, zum Internationalen Tag des Cocktails an die Theken gerufen wird, und von Bagdad bis Buenos Aires die Zecher der Welt darin übereinkommen, wenigstens 24 Stunden lang ein einig Volk von Brüdern zu sein. Dass in der Folge Familie (15.), Kriegsdienstverweigerer (auch 15.) und Homosexuelle (17.) mit jeweils eigenem Aktionstag ins Blickfeld rücken kaum hoch genug ist's zu preisen. Und dass man sich nicht nur im Briefmarkenparadies Aserbaidschan über den Weltfernmeldetag (17.) freut, wie auch der Welt-Hypertonie-Tag (17.) durchaus seine Berechtigung hat bittesehr, bittegern.
Aber der schiefe Dreiklang Suff/Pflege/Erschöpfung ist und bleibt in dieser Woche ein merkwürdiges Mysterium.