Editorial | 20. April 2017

Jammerlappen

Miese Studienbedingungen ... – Foto: Kronenberg

Das Sommersemester ist gestartet, die Gedanken kreisen um Kurse, Lektüre­tests, die geschrieben werden müssen, um überhaupt Zutritt zum Kurs zu erhalten, oder darüber, dass man zu wenig "Ferien" hatte. Aber halt: das ist Jammern auf hohem Niveau.

Wir beklagen uns oft darüber, dass die Dozenten scheiße sind, dass das Angebot an Exportmodulen nicht umfangreich genug ist. Aber wenn wir mal ehrlich sind, wir würden uns auch darüber aufregen, wenn alles so wäre, wie wir jetzt wollen. Deshalb verstehe ich als Bachelor-Absolventin manchmal den Sinn des Meckerns nicht. Ich will mich hier nicht als Moralpredigerin hinstellen – ich bin im Jammern und Meckern keine Ausnahme – aber vielleicht sollten wir alle dankbar dafür sein, dass wir studieren können.

Denn leider ist es immer noch so, dass sich ein Studium nur die leisten können, die nicht am Hungertuch nagen. Viele andere, die es gerne wollen, aber finanziell nicht stemmen können, fallen immer noch durch das System. Und das ist einfach nur schade. Also lasst uns einen Moment dankbar für all dies sein, lasst das Jammern und uns einfach zufrieden sein. Morgen ist auch noch ein Tag zum Meckern.

Christina Schmid