Was hat Entwicklungshilfe im afrikanischen Sierra Leone, in Asien oder Südamerika mit der Zahl der Arbeitslosen in Mittelhessen zu tun? Ziemlich viel, davon überzeugt einen Klaus-Eberhard Völzing schnell:Bereits früh in den 1980er Jahren richtete der ehemalige operative Geschäftsführer der Marburger Arbeitsagentur Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ein, damit in Deutschland nicht mehr benötigte Medizintechnik in Dritte-Welt-Länder transferiert werden kann. Die etwa nach Afrika gelieferten Röntgengeräte, Rollstühle oder Laboreinrichtungen verbesserten dort nachhaltig die medizinische Versorgung und brachten hierzulande Jobs und Qualifizierungsmöglichkeiten für Arbeitslose.
Aus dieser Initiative ist die von Bürgern aus Wetzlar und Marburg gegründete Hilfsorganisation Terra Tech entstanden. Mit der Beschaffung eines neuen Röntgengerätes für ein Krankenhaus in Zimbabwe oder einer tragbaren Dentalausrüstung für eine kolumbianische Ärztin unternahm der gemeinnützige Verein ab 1986 erste Schritte in der humanitären Hilfe.
30 Jahre später blickt der gemeinnützige Verein auf eine Vielzahl erfolgreicher Projekte in Afrika, Südamerika, im Nahen Osten, in Asien und Osteuropa zurück. Über 400 Projekte in über 50 Ländern lautet die Bilanz. In den Bereichen Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit leistet Terra Tech heute etwa Nahrungsmittelnothilfe für unterernährte Kinder in Kenia, kümmert sich um die Ausstattung von Gesundheitsstationen mit Solaranlagen in Nepal und leistet Hilfe für Menschen mit Behinderung in Bosnien-Herzegowina.
Die Arbeit von Terra Tech basiert vor allem auf der Zuverlässigkeit und dem Engagement erfahrener Menschen vor Ort, die mit Sprache, Kultur und den politischen Rahmenbedingungen des jeweiligen Landes vertraut sind. Lokale Partner sind Nicht-Regierungs-Organisationen, Selbsthilfegruppen, Gemeinden oder Krankenhäuser.