Von einer Diskussionskultur kann man bei Facebook & Co. kaum sprechen. In den sozialen Medien werden Hasskommentare, extreme Parolen und Falschmeldungen zahllos gepostet und unbesehen tausendfach geteilt.
Und der Facebook-Algorithmus sorgt munter dafür, dass es gar nicht zu einer Diskussion mit gegensätzlichen Argumenten kommen kann. Denn der Nutzer bekommt nur Meldungen gezeigt, die zu seinen eigenen Ansichten passen. Fertig ist die "Echokammer", wie Forscher diese Kommunikationssackgasse nennen. In dieser Kammer hat die vielschichtige Wirklichkeit keinen Platz. Dafür aber Verschwörungstheorien und rechtes Gedankengut, rechte Parolenschwinger etwa nutzen die Mechanismen der sozialen Netzwerke gezielt.
So fördern die Netzwerke aus Sicht von Forschern gesellschaftliche Extreme: Auf die Abschottung in den sozialen Netzwerken folge "eine Polarisierung und auch Radikalisierung des politischen Diskurses", sagt Prof. Christoph Bieber vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen.
Was kann man dagegen machen? Schweigen sei in jedem Fall der falsche Weg, sagt SPD-Politiker Georg Simonsky, der sich im Netz gegen rechte Hetze und Rassismus engagiert. Mehr im Interview im Thema der Woche.