Editorial | 5. Februar 2016

Putzige Cybergefahr

Wo ist das nächste leckere Kabel? – Foto: Kronenberg

Haben Sie Angst vor Hackern, die das Internet lahmlegen oder durch digitale Angriffe das Stromnetz zusammenbrechen lassen?

Nun, die größere Gefahr lauert ganz woanders – und sieht viel putziger aus: Die Webseite cybersquirrel1.com hat 623 dokumentierte Vorfälle zusammen­getragen, in denen Eichhörnchen Kabel zerbissen und Stromnetze lahmgelegt haben.

Platz Zwei und Drei unter den Cyberangreifern belegen Vögel (214 Fälle) und Waschbären (52 Fälle), danach folgen Schlangen (47 Fälle), Ratten (25 Vorfälle) und Biber (9).

Nur einen möglichen Hackerangriff listet cybersquirrel1.com auf: Den mut­maß­lichen Versuch der USA, mit dem Virus Stuxnet das iranische Atom­pro­gramm zu sabotieren.

So witzig sich diese Auflistung anhört, sie hat einen ernsten Hintergrund, auf den die Macher der Website hinweisen wollen: Um unsere digitale Infrastruktur empfindlich zu stören braucht es keine Hacker mit High-Tech-Gerät. Die Kabel, die alles verbinden, sind oft so ungeschützt, dass schon ein putziger Nager für den Blackout sorgen kann.

Georg Kronenberg