Ausstellung zu "virtuellem Wasser" im Mathematikum Ausstellung zu "virtuellem Wasser" im Mathematikum Wir trinken jeden Tag ungefähr 3 Liter Wasser. Zum Waschen, Kochen und Zähneputzen brauchen wir etwa 120 Liter. Hört sich viel an? Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Eigentlich benötigen wir insgesamt etwa 4.000 Liter pro Tag.
Warum das so ist, zeigt detailliert die neue Sonderausstellung "Ich sehe Was(ser), was Du nicht siehst" im Gießener Mathematikum. Denn die interaktive Ausstellung widmet sich dem "virtuellem Wasser", das jeder von uns verbraucht: Lebensmittel, die wir essen, Kleidung, die wir tragen und Gegenstände, die wir nutzen, werden unter Verwendung von sehr viel Wasser hergestellt. Häufig werden diese Produkte in anderen Ländern produziert, weshalb wir indirekt auch Wasser in weit entfernten Gebieten nutzen.
Die Ausstellung geht in positiver Weise darauf ein, wie und wo diese großen Zahlen entstehen und welchen Einfluss unser Konsum in anderen Ländern haben kann. Interaktive Exponate führen in die Thematik ein: Erpumpen Sie sich Ihre Tomate, finden Sie heraus, wie viel Wasser in Ihrem Lieblingssteak steckt oder staunen Sie über die Wassermenge in einem T-Shirt.
Häfig werden Produkte, die wir benutzen, in anderen Ländern produziert, weshalb wir indirekt auch Wasser in weit entfernten Gebieten nutzen Am Beispiel einer Gemüseanbauregion in Südspanien werden negative Auswirkungen auf die Umwelt, aber auch einige positive Aspekte für die lokale Bevölkerung durch den großflächigen Anbau aufgezeigt. Beim zweiten Produktbeispiel steht das Rindfleisch im Fokus. Hier soll zunächst der Produktionsweg aufgezeigt werden und den Besuchern verdeutlicht werden, dass bei der Produktion von Rindfleisch eine erhebliche Menge an Getreide als Viehfutter benötigt wird – wofür wiederum Wasser benötigt wird.
Bei einer Produktstation zum Thema Kaffee erfahren die Besucher, dass das heißgeliebte Getränk aus Sicht des virtuellen Wassers eigentlich relativ unkritisch zu betrachten ist, da in den Regionen, in denen Kaffee angebaut wird, viel Wasser vorhanden ist.
Im einem weiteren Produktbeispiel steht das Papier im Fokus. Papier ist ein wichtiges Beispiel, da hier erhebliche Mengen an virtuellem Wasser verbraucht werden und da Verbraucher hier große Handlungsoptionen haben. So beschäftigt sich die Ausstellung damit, wie man Papier sparen kann und vergleicht etwa reinweißes Papier und Recyclingpapier.
Und wer will, kann in der Ausstellung auch sein Lieblingsfrühstück exemplarisch zusammen: Die ausgewählten Produkte werden gescannt, am Computer wird dem Besucher anschließend dieWassermenge berechnet, die Menge für das Frühstück verbraucht wird.