Editorial | 10. Dezember 2015

Heiße Phase

CO2-Emmissionen müssen schneller sinken – Foto: Rike / Pixelio.de

In Paris ist der Weltklimagipfel der Vereinten Nationen in der heißen Phase. Großes Ziel: Bis Freitag soll ein Vertrag ausgehandelt sein, der den Kampf gegen die Erderwärmung international regelt. Kann das gelingen?

Die Zwischenbilanz von NABU-Präsident Olaf Tschimpke ist ernüchternd. Im Vertragstext, der den Ministern am Montag vorgelegt wurde, sei in wesentlichen Fragen keine Einigung erzielt worden, sagt er: weder die notwendige Über­prüfung der Klimaschutz­beiträge und – ziele aller Staaten im Fünf-Jahres-Rhythmus sei im Vertragsentwurf geklärt, noch die wichtigen Finanzierungs­fragen.

Eile ist geboten: Nach einem aktuellen Report von Greenpeace und dem europäischen Climate Action Network (CAN) müssen Europas CO2-Emissionen aus Kohlekraftwerken dreimal schneller sinken als bisher, um die globale Erwärmung noch unter der wichtigen Marke von zwei Grad Celsius zu halten.

Die 280 alternden EU-Kohlekraftwerke stießen danach 2014 rund ein Fünftel (18 Prozent) der gesamten Treibhausgasemissionen aus. "Europa muss jetzt den schrittweisen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle beschleunigen – hin zu 100 Prozent Erneuerbare Energien", sagt Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl. "Die schädlichen Folgen für Klima und Gesundheit sind unübersehbar – während die sauberen Alternativen wie Wind und Sonne längst bereitstehen."

Georg Kronenberg