Marburg möchte die Bundesgartenschau 2029 ausrichten. Der Termin scheint noch in weiter Ferne zu liegen. Aber das stimmt nur sehr bedingt: Denn wenn die Bundesgartenschau wirklich in Marburg stattfinden soll, sind 15 Jahre nicht viel Zeit. Der Grund: Die "Buga" ist weit mehr als eine Blumenschau. Eine Bundesgartenschau ist heutzutage ein zentrales Infrastrukturprojekt für die ausrichtende Stadt. Für Marburg heißt das konkret, dass durch die Buga die ungeliebte Stadtautobahn endlich aus dem Stadtbild verschwinden kann, hofft Oberbürgermeister Egon Vaupel: Ohne eine "Einhausung" der B3 ist die Buga aus städtischer Sicht nicht vorstellbar.
Das Unsichtbarmachen der hässlichen Stadtautobahn wäre aber nur einer von mehreren Vorteilen, die Buga brächte für Marburg nach Einschätzung der Stadt noch viel mehr: Durch die Umgestaltungen im Rahmen der Bundesgartenschau könne die Stadt noch näher an den Fluss heranreichen. Und da aller Voraussicht nach die Philosophische Fakultät im Zuge der Campusplanung aufgegeben wird, könne dort ein grünes Stadtquartier am Fluss entstehen. Die Universitätsstadt an der Lahn könne zudem ihre Kompetenz als Gartenstadt mit ihren historischen Gärten und Grünflächen, der Universität und den Botanischen Gärten erlebbar machen.
Um die Bürger an diesen weitreichenden Entscheidungen zur Stadtenwicklung zu beteiligen, hat die Stadt ein besonderes Bürgerforum eingerichtet: In Zusammenarbeit mit der renommierten Bertelsmann Stiftung sollen Marburgerinnen und Marburgern sehr früh die Möglichkeit haben, ihre Ideen, Vorschläge und Wünsche in die Bundesgartenschauplanung einzubringen, berichtet Stadtsprecher Ralf Laumer. "Zum ersten Mal beteiligen wir die Bürgerinnen und Bürger Marburgs in diesem Umfang und mit diesem Aufwand an einer wichtigen Entscheidung in der Stadt", sagt OB Vaupel.
Sechs Themenbereiche gibt es in dem Forum, unter anderem zur Flächennutzung, Einbindung der Kulturdenkmäler oder zur Verkehrsentwicklung. Innerhalb der Themenausschüsse sollen die Teilnehmer des Bürgerforums völlig autonom arbeiten können, etwa auch festhalten, welche Bedingungen sie an die Bewerbung knüpfen oder was die Bundesgartenschau für die Zeit danach für die Stadt bringen soll.
Bis zum 23. Mai können sich Marburger für einen der Themenausschüsse auf der Online-Plattform des Forums unter www.marburg.buergerforum2014.de anmelden.
Die Arbeitsphase beginnt dann am 24. Mai um 10.30 Uhr in der Erlenring-Mensa mit der Auftaktwerkstatt, die von OB Vaupel eröffnet wird. Bei der Veranstaltung lernen sich alle Beteiligten kennen und arbeiten in Kleingruppen zu den Themen des Bundesgartenschau-Prozesses.
In mehrwöchigen Diskussionen, die auf der Online-Plattform stattfinden, werden die Ergebnisse vertieft und eigene Lösungsvorschläge ausgearbeitet, die in einem gemeinsamen Bürgerprogramm verankert werden.
Den Abschluss des Forums bildet eine Ergebniswerkstatt am 18. Juli ab 17.00 Uhr im Hörsaalgebäude der Philipps-Universität, in der das Programm der Öffentlichkeit bekannt gemacht und mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft diskutiert wird. Die Initiatoren beziehen Stellung zu den Vorschlägen und erläutern den weiteren Umgang mit den Ergebnissen.
Das Warten in Gießen hat ein Ende. Seit Samstag ist die Landesgartenschau geöffnet.
Motto ist bekanntlich "Auf zu neuen Ufern!" und bereits der feierliche Auftakt der 5. hessischen Gartenschau stand im Zeichen des Wassers. Nicht nur, weil es pünktlich zur Eröffnungsveranstaltung um 11 Uhr zu regnen begann. Statt zur Eröffnung das übliche rote Band zu durchschneiden, nahmen Ehrengäste wie Ministerpräsident Volker Bouffier, die hessische Umweltministerin Priska Hinz, Regierungspräsident Lars Witteck, die beiden Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH Detleff Wierzbitzki und Ludwig Wiemer sowie weitere Akteure in den Farben des Gartenschau-Logos bereitstehende Gießkannen zur Hand. Mit dem Wasser füllten sie vor rund 500 geladenen Gästen eine Plexiglas-Säule auf, die am Ende exakt 163 Liter beinhaltete einen für jeden Tag der soeben eröffneten Landesgartenschau.
Mit der Eröffnung in der Wieseckaue feiert Hessen zugleich 20 Jahre Landesgartenschau. 1994 war die erste Ausstellung in Fulda zu sehen. Hanau folgte 2002, vier Jahre später Bad Wildungen. 2010 richtete Bad Nauheim das größte Gartenfest des Landes aus und übergab den Staffelstab nun an Gießen.
Die Landesgartenschau Gießen dauert bis zum 5. Oktober 2014 und zeigt 163 Tage lang an zwei Standorten, der frei zugänglichen Lahnaue und der eintrittspflichtigen Wieseckaue, alles Wissenswerte und viel Vergnügliches rund um die Pflanze, dazu Kultur, Sport und vieles mehr.
Ein erster Höhepunkt ist das Comedy-Open-Air am kommenden Wochenende:
Die Zauber-Comedy-Show ist mittlerweile zum Kult-Klassiker avanciert und seit über 13 Jahren immer nur Montags in Frankfurt im Theater Die Schmiere im Programm. Immer ausverkauft, versteht sich, denn die Für das Gartenschau-Publikum machen die vier Herren eine Ausnahme und stehen in Gießen exklusiv am Sonntag auf der Bühne.
Die Altmeister der gepflegten Abendunterhaltung präsentieren preisgekrönte Kartentricks, parapsychologische Experimente mit der Geisterwelt, elektrische Hypnotik und Countrymusik. Ob unfassbare Großillusionen, oder mystische Entspannung, die aktuellen Deutschen Vizemeister der Zauberkunst in Comedymagic haben so manche Überraschung in petto. Mit Herrn Schmid, Physiker, Moderator und Querdenker, Monsieur Brezelberger (sprich: Bresselberschee), Franzose aus der Bredouille, Heinz, Herrscher der Elemente, Sumoringer, Extremalpinist und der Hesse Herman, Trucker der Truppe, Fan von selbstgebastelten elektrischen Geräten.
Termin: Sa, 3. Mai, 15.00 Uhr & So, 4. Mai, 12.00 Uhr, SWG-Bühne
Eine gute Frage. Eigentlich zu gut, um sie nur in den intimen Momenten des Lebens zu stellen. Warum nicht auch einmal auf der Comedy-Bühne dachte sich Bodo und bekam prompt die Antwort. "Saukomisch und echt Klasse!"
Bei der Open Air-Show will Bodo Bach seine Fans auf der Gartenschau mit Auszügen aus seinem bisher persönlichsten Programm begeistern:
Der Alltag des glücklich verheirateten Familienvaters ist gewöhnlich recht ungewöhnlich.Von "A" wie Wohnungsrenovierung bis "Z" wie Hotel Mama es gibt viel zu erzählen. Frei nach Grönemeyers Motto: "Dem Jugendwahn ein Ende ... Best Ager an die Macht" schlägt er eine Bresche für die Generation 50 plus. Die wird, so viel steht für ihn fest, stark unterschätzt und weit unter Wert gehandelt.
Termin: Sa, 3. Mai, 18.00 Uhr, SWG-Bühne im Gartenschaugelände in der Wieseckaue
Von einem Horrortrip der ganz besonderen Art erzählt der hessische Komiker Maddin alias Martin Schneider in seinem neuen Bühnenprogramm am Comedy-Wochenende auf der Landesgartenschau: In einem abgelegenen Ferienhäuschen wird die Toilette für Maddin zur gefährlichen Falle; die Türklinke fällt nach außen ab. Alle verzweifelten Versuche, die Türe aufzubekommen, scheitern.
Von Stunde zu Stunde schwindet Maddins Hoffnung, wieder in die Freiheit zu gelangen. Wahrscheinlich findet man in ein paar Monaten sein Skelett in der Ecke liegen! Die Panik weicht schließlich einer heiteren Gelassenheit. Das stille Örtchen wird zum Raum der Erkenntnis. Hier kann sich Maddin endlich die Zeit nehmen, sein Leben einmal Revue passieren zu lassen. Was hat er falsch gemacht? Welche Träume will er sich noch erfüllen, falls er doch überleben sollte?
Existentielle Fragen aus der Perspektive eines Komikers heraus gestellt. Am Ende gibt es nur zwei Möglichkeiten: Lach oder Stirb!
Termin: Sa, 3. Mai, 18.45 Uhr, SWG-Bühne