Nach einer Woche Kinder- und Jugendtheater satt ging am Samstag die 19. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche "KUSS kuck! schau! spiel!" zu Ende. Vom 30. März bis 5. April waren 20 Produktionen aus dem In- und Ausland auf den Bühnen des Hessischen Landestheaters Marburg zu sehen, darunter je eine Produktion aus den Nachbarländern Schweiz, Belgien, Frankreich, Niederlande und Österreich. Insgesamt 19 Stücke gingen ins Rennen um den mit 2.000 Euro dotierten Festivalpreis.
Die achtköpfige Jury, bestehend aus fünf Kindern und Jugendlichen sowie drei Erwachsenen, hat den Preis dem Danstheater Aya, Amsterdam (Niederlande) für die Produktion "Eerste Keer" (ab 13 Jahren), Tanztheater von Wies Bloemen, zuerkannt.
In der Begründung der Jury heißt es: "Die erste körperliche Begegnung, der erste Kuss, die erste Enttäuschung, die Entdeckung der eigenen Sexualität und die damit verbundenen Ängste, Sehnsüchte und Hoffnungen kurz, das erste Mal. Acht junge Frauen und Männer treffen aufeinander, mal laut, mal leise, mal zärtlich und sanft, mal aggressiv und fordernd. Street Dance trifft auf Modern Dance. Die Tänzerinnen und Tänzer erzählen sinnlich, energetisch und vor allem authentisch Geschichten rund um das erste Mal und kommen dabei fast ohne Worte aus. Der Schmerz einer enttäuschten Liebe wird körperlich sichtbar. Wies Bloemen und ihre Tänzerinnen und Tänzer haben ein mitreißendes Stück geschaffen, dass das, was Jugendliche oft schwer in Worte fassen können, in eine großartige Körpersprache übersetzt."
Auf den 2. Platz wurde die Compagnie Les Voisins aus Luguniat (Frankreich) mit ihrem Puppen-, Schatten- und Schauspiel "Buh!" (für Kinder ab fünf Jahren) gewählt, den 3. Platz belegte das Hessische Landestheater Marburg mit "Das Buch von allen Dingen" (ab 9 Jahren) von Guus Kuijer.
Gestiftet wird der Preis seit 17 Jahren vom "Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg e.V.".
Malerei, Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen und Installationen unter dem Titel "Was macht die Kunst?" präsentiert das Institut für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität (JLU) ausgewählte Werke aus künstlerisch-praktischen Abschlussarbeiten und Projekten. Vom 12. April bis zum 22. Mai wird die Ausstellung unter der Leitung von Prof. Johanna Staniczek im KiZ Kultur im Zentrum (Kongresshalle) zu sehen sein und einen Einblick in die Vielfalt der künstlerischen Themen der Studierenden sowie der Absolventinnen und Absolventen bieten.
Insgesamt stellen 16 Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten aus. Die Collagen von Ute Richter-Wolff, die aus Materialien wie Kassetten- und Videobändern, Diarahmen, Zeitungen und Schallplatten bestehen, verweisen auf die Veränderung unserer Kommunikation, die mit einer Entmaterialisierung der Information einhergeht. Umdeutung, Kombination und Verfremdung der Dinge, die wir als Informationsträger kannten, sollen einer neuen Betrachtungsweise Raum geben.
Weiter in die Thematik der Digitalisierung dringen die Portraits von Dorothe Knapp vor, die zwischen traditioneller und digitaler Grafik entstanden. Sie untersuchen die Zustände der Konzentration oder Entrückung in der Konfrontation mit dem digitalen Medium exemplarisch am Blick in den Computerbildschirm, wobei eine deutliche Tendenz zur Auflösung zu erkennen ist.
Fanita Maria Benoit beschäftigte sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen und Verbindungen und bot in ihrer Installation "Bindungslehre", die im September 2013 in der alten Gießener Kupferschmiede zu begehen war, dem Betrachter einen Raum, um Gefühle in zwischenmenschlichen Beziehungen in ihrer Ambivalenz erlebbar zu machen. Im KiZ wird die Installation über Fotografien und die Nachbildung einer Wand nachzuvollziehen sein.
Mit Mustern und Flächen beschäftigte sich auch Stella-Elena Römer. Sie ließ zwischen Siebdruck und Malerei sowohl kleine als auch großformatige Arbeiten entstehen.
Angeregt von der Idee, die Tagebucheinträge ihres Urgroßvaters mit Erinnerungsbildern aus der eigenen Jugend zu verweben, zeichnete Jessica Sillah mit Edding auf Stoffe und Folien. Gemeinsam mit Gedichtvertonungen verbinden sie sich zu schlafwandlerisch anmutenden Collagen.
Swantje Langes Untersuchungen mit Mitteln der Graphik, Malerei und experimentellen Verfahrensweisen verfolgen das Ziel, eine Balance zwischen Abstraktion und Realismus zu finden. Sie präsentiert sowohl Arbeiten aus ihrer Werkreihe "Betonsilo", die zum Seminarthema "Baustellen" entstanden, als auch Landschaftsmalereien in Mischtechnik aus ihrer Abschlussarbeit.
Zum Thema Gärten zeigen Dorothee Winkler und Heiko Schwarz Malereien aus einem Projektseminar. Während Heiko Schwarz Motive alter Gartenanlagen per Computer radikal reduziert und nach dem Übertragen auf Leinwände mit Eitempera-Malerei neu konstruiert, zeigen die Arbeiten von Dorothee Winkler eine Auswahl skizzenhafter Eindrücke von Vorgärten und Geräteschuppen, wie sie sich beim flüchtigen Anblick der vorbeiziehenden Umgebung auf einer Überlandfahrt bieten. Ihre grobe Malweise spiegelt den beiläufigen Charakter der Motive wider.
Daniel Schmack beschäftigt sich plastisch mit theoretischen Aspekten dreidimensionaler Werke und entwickelt aus Fundstücken abstrakte Stahlplastiken, die durch die zentralen Gestaltungsmittel Linie, Fläche und Volumen ausformuliert werden. Dynamische Eindrücke des Kippens, Schwebens und Fallens sind außerdem Thema.
Die Arbeiten von Marlen Kuhlmann befassen sich mit der Grundidee, Kubenformen auf verschiedene Weise linear darzustellen. Sie bestehen aus Eisenstangen, die mittels Biegetechnik geformt wurden.
Präsentiert werden zudem Linolschnitte aus einem Seminar mit dem Thema "Stadt" unter der Leitung von Philipp Hennevogl, die verschiedene Eindrücke und Phänomene eines modernen Stadtbildes behandeln, sowie Drucke aus seinem Seminar zum Thema "Portrait".