Das Neuwagen immer weniger Sprit verbrauchen sollten, versteht sich eigentlich von selbst. Modernste Motorentechnik müsste das möglich machen. Allein, die Wirklichkeit sieht anders aus, kritisiert der Naturschutzbund (NABU). Denn nach einer neuen Studie des "International Council on Clean Transportation" liegen die tatsächlichen Pkw-Verbrauchswerte durchschnittlich knapp 40 Prozent über den ermittelten Normwerten der Hersteller.
Angesichts dieser Zahlen wirft der NABU den Automobilherstellern gezielte Verbrauchertäuschung vor, gedeckt durch völlig realitätsferne Testverfahren der EU. Der Grund: Sämtliche Zusatzverbraucher wie Radio oder Klimaanlage bleiben bei der offiziellen Verbrauchsermittlung ausgeschaltet, hohe Geschwindigkeiten oberhalb 120 km/h werden erst gar nicht eingebaut. Mit der Wirklichkeit gerade auf deutschen Autobahnen habe dies nichts mehr zu tun. Das sei für den Verbraucher ärgerlich, aber aus Umweltsicht ein Skandal, so der NABU, denn wesentliche Klimaschutzziele Europas würden damit absichtsvoll unterlaufen.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Statt ihren Klimaschutzauflagen nachzukommen und wirksame Spritspartechnik auf die Straße zu bringen, verwendet die Automobilindustrie offenkundig immer mehr Energie darauf, Schlupflöcher im vorgeschriebenen Testverfahren zu identifizieren und gnadenlos auszunutzen."