Editorial | 14. August 2014

Wie viele Menschen

... arbeiten für die Konsumgüter eines westlichen Durchschnittsbürgers?

Wie viele Menschen arbeiten unter welchen Umständen dafür, dass die Produktionsketten von Lebensmitteln, Kosmetik, Klamotten oder Computern und Konsolen funktionieren können?

Die interaktive Website SlaveryFootprint.org errechnet und visualisiert nach dem Vorbild des Kohlendioxid-Fußabdrucks jenen von Zwangsarbeit und wirtschaftlicher Ausbeutung und bilanziert, dass für die Konsumgüter eines westlichen Durchschnittsbürgers heutzutage etwa 25 Sklaven arbeiten müssen.

Nicht erst in den Produktionshallen der großen Konzerne, sondern schon auf den Plantagen und in den Minen von Rohstoffen wie z.B. Kaffeebohnen, Baumwolle oder dem für die Elektronikindustrie essentiellen Coltan muss billig und in den meisten Fällen unter unmenschlichen Bedingungen und durch Kinderarbeit produziert werden, damit sich die vermeintlichen Wachstumsspiralen z.B. der Unterhaltungselektronik und Mode-Discounter profitabel rechnen können.

SlaveryFootprint.org bietet mit seiner spielerisch-unterhaltsamen Aufmachung einen leichten Zugang zu einem komplexen Thema. In einfachen Schritten kann jeder die Zahl seiner persönlichen Sklaven berechnen, sich Basisinformationen sichern – und schließlich die eigenen Lieblingsmarken auffordern, ihre Produktionsketten auf Zwangsarbeit zu überprüfen.

Thomas Gebauer