Editorial | 3. April 2014

In einer Trillion Jahre

Stunde Null am Freitag: Um Punkt 12 werden die Räder in Gang gesetzt –
Foto: Mathematikum

Imposant: Eine lange Reihe von großen, metallenen Zahnrädern türmt sich bis fast zur Decke des Raums. Dort ganz oben ist auch der beeindruckendste Teil des neuen Exponats im Mathematikum: Das oberste der 26 Räder ist in den Stein eingemauert. Erst in einer Trillion Jahre wird sich dieses Rad um einen Millimeter drehen.

Am Freitag, 4. April, wird die "Unendlichkeitsmaschine" am Eingang des Gießener Mathemitmachmuseums um Punkt 12 Uhr in Gang gesetzt. Wie sie funktioniert, erklärt Museumsleiter Prof. Albrecht Beutelspacher: "Das unterste Rad wird angetrieben, es dreht sich genau zehnmal in einer Minute. Das zweite Rad ist mit dem ersten durch eine 10:1-Übersetzung verbunden; es dreht sich also nur einmal pro Minute. Das dritte Rad dreht sich wieder zehnmal langsamer, es braucht für eine Umdrehung 10 Minuten. Und so weiter."

Der Museumsdirektor blickt optimistisch in die Zukunft: "Die Unendlichkeits­maschine sollte laufen so lange das Mathematikum existiert – und das wird noch sehr lange der Fall sein."

Besucher sind eingeladen, bei der "Stunde Null" der Unendlichkeitsmaschine dabei zu sein. Um 11.45 Uhr wird die Entstehungsgeschichte der Maschine erläutert.

Georg Kronenberg