Editorial | 20. März 2014

In die Jahre gekommen

Das AKW Fessenheim gehört mit 37 Jahren zu den ältesten Frankreichs – Foto: Florival fr / CC BY-SA 3.0

Der deutschen Energiewende zum Trotz: Für Europa hat eine neue Ära des atomaren Risikos begonnen. 66 der 151 europäischen AKW sind bereits älter als 30 Jahre, einige haben die 40 Jahre überschritten.

Nach einem von von Greenpeace veröffentlichten Report, erhöht steigendes Alter die Gefahr eines schweren Unfalls: Trotz Nachrüstungen und Reparaturen verschlechtere sich der Gesamtzustand von Atommeilern langfristig durch Materialermüdung und -verschleiß, warnen die Greenpeace-Experten.

Dennoch plant unter anderem Frankreich, die AKW-Laufzeiten weiter zu verlängern und die Erzeugerleistungen zu steigern. Ende dieser Woche diskutieren die europäischen Staatschefs darüber, wie der EU-Energiemix im Jahr 2030 aussehen soll.

Ärgerlich und ungenügend: Viele Staaten drängen wie Frankreich zwar auf Klimaschutzziele, nicht aber auf ehrgeizige und bindende Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien. "Merkel darf sich nicht mit wachsweichen Kompro­missen abspeisen lassen. Sonst wird sie zum Türöffner für ein wachsendes Atomrisiko in Europa", unterstreicht Greenpeace-Atomexpertin Susanne Neubronner.

So fordert etwa Greenpeace ein für jedes Mitgliedsland verbindliches Ausbau­ziel für Erneuerbare Energien von mindestens 45 Prozent bis zum Jahr 2030.

Georg Kronenberg