Editorial | 6. Februar 2014

Der öffentlichen Aufmerksamkeit

Menschenfreundliche Winterspiele sind möglich! – Foto: Thomas Gebauer

... bieten die Olympischen Winterspiele in Sotschi eine Chance, die katastrophale Menschenrechtssituation in Russland zu thematisieren. Ohne politischen Druck auf das Machtgefüge um den russischen Präsidenten Putin, die Rechte auf Meinungsäußerung, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit einzuhalten und Gesetze, die diese Rechte einschränken abzuschaffen, wird sich die Menschenrechtslage in Russland nicht verbessern.

Mit Blick auf die olympische Charta, insbesondere ihrer Selbstverpflichtung zur Förderung einer friedlichen Welt, die Menschenrechte wahrt, und jegliche Diskriminierung von Menschen aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ablehnt, müssen gleichzeitig die korrupten und autokratischen Funktionärsgremien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) überprüft werden.

Nach der ethischen Katastrophe der olympischen Sommerspiele 2008 in China sind die mit fünfundfünfzig Milliarden Dollar teuersten und z.T. unter Bedingungen der Lohnsklaverei ermöglichten Winterspiele in Sotschi erneut Ausdruck, wie Geld und Macht sich gegenüber den ursprünglichen Zielen der olympischen Charta durchsetzen.

Die Ablehnung der deutschen Olympia-Bewerbung für die Winterspiele 2022 per Volksentscheid macht Sinn. Ein Volksentscheid über die mit Steuergeldern finanzierte Teilnahme der Deutschen Fußballer an der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar wäre einen Gedanken wert.

Thomas Gebauer