... der Mensch, zumal der Deutsche, gemeinhin zum Sammeln, Einordnen, Bewerten. Vgl. den fortwährenden Ranking-Rummel, jetzt nun wieder um das Unwort des Jahres, das beim Verfassen dieser Zeilen noch seiner Bekanntgabe harrte. Viel zu früh, diesen dem Ringen um Weltverständnis dienenden Richtigstellungsdrang zu kritisieren, doch soll er mir wenigstens zu einer kleinen unzeitgemäßen Betrachtung verhelfen.
Denn blicke ich aus dem Fenster in die Dusternis, so frage ich mich, warum die Erdkugel eigentlich noch immer in Schieflage durch die Ekliptik eiert. Und uns Oberflächenbewohnern infolgedessen nicht nur den Jahreszeitenwechsel beschert (der ja de facto ohnehin nicht stattfindet - ist das etwa ein Winter da draußen?), sondern im perfiden Wechselwirken mit dem Diktat der mechanisierten Zeitmessung dafür sorgt, hier&jetzt im Nachtfinsteren die wohligwarme Bettstatt verlassen zu müssen. Wenn der Wecker es will und nicht der Hahn.
Wie blöd ist das denn? Warum wird die Erdachse nicht endlich in die Lotrechte gebracht, wie es weiland der Kanonenclub von Baltimore vorhatte? Ein zünftiger Schuss am Kilimandscharo, und alles wäre im Lot. Schluss mit den Frühlingsommerherbstundwinter, die Uhren tickten weiterhin unerbittlich, aber keiner bräuchte mehr im Dunkeln aufstehen.
Oder doch? Man sollte mal nachfragen. Wäre man nicht so entsetzlich müde ...