Endspurt. Noch gut zwei Wochen bis zum doppelten Wahlgang für Landtag und Bundestag. Wähler im Kreis Marburg-Biedenkopf dürfen aber an diesem Wochenende schon ran, bei der Landrats-Direktwahl.
Und dabei geht es um nicht wenig, sind der Landkreis und damit natürlich auch der Landrat bzw. die Landrätin als der Chef/Chefin der Kreisverwaltung für zahlreiche wichtige Bereiche des täglichen Lebens zuständig.
Die Aufgaben der Kreisverwaltung fangen bei "A" wie Abfallentsorgung" an und gehen bis zu "Z" wie Zulassungsstelle. Die hessischen Kreise sind beispielsweise für den Unterhalt und Ausbau der Schulen verantwortlich (Einzige Ausnahme im Kreis Marburg-Biedenkopf ist die Stadt Marburg als eigener Schulträger). "Da haben viele Landkreise in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung zweistellige oder dreistellige Millionenbeträge investiert", berichtet Tim Ruder, Pressesprecher vom Hessischen Landkreistag.
Hauptkostenblöcke der hessischen Kreisverwaltungen sind aber andere: Das sind die Ausgaben für die Sozialhilfe sowie die Kinder- und Jugendhilfe. Denn der Kreis ist für alle Menschen in seinen zugehörigen Städten und Gemeinden zuständig, die Anspruch auf Sozialhilfe als gesetzlich verankerte Unterstützung für ein menschenwürdiges Dasein haben. Einzig die Stadt Marburg als Ausnahme kümmert sich selbst um die in der Stadt lebenden Sozialhilfeempfänger. Seit 2005 kümmert sich der Kreis Marburg-Biedenkopf mit dem KreisJobcenter auch um die Langzeitarbeitslosen.
Wer die 112 wählt, weil er dringend den Rettungsdienst braucht, wird wohl kaum dabei an die Kreisverwaltung denken. Aber: Die zentrale Leitstelle für alle Notrufe für Notarzt, Rettungsdienst, Feuerwehr, Katastrophenschutz etc. ist beim Kreis. Der Kreis gewährleistet in Zusammenarbeit mit privaten Trägern wie etwa dem Deutschen Roten Kreuz, dass der Rettungsdienst im Kreisgebiet funktioniert. Und wer stationär ins Krankenhaus muss, hat dabei indirekt auch mit der Kreisverwaltung zu tun. Diese ist nämlich dafür verantwortlich, dass jeder Bürger der einen Krankenhausplatz braucht, ihn auch bekommt. Auch für die Organisation des öffentlichen Personennahverkehrs ist die Kreisverwaltung mit privaten Trägern und meist in einem größeren Verbund zuständig.
Und wer in einem ländlichen Gebiet wohnt, wo es noch kein schnelles Internet gibt: Der Kreis kümmert sich auch um den Breitband-Ausbau. Außerdem ist das Veterinäramt bei ihm angesiedelt oder der ganze Bereich Verbraucherschutz, etwa Lebensmittelkontrollen.
Kurz: Die Landkreise kümmern sich maßgeblich um Aufgaben, die die Leistungsfähigkeit einzelner Gemeinden im Kreisgebiet übersteigen würden. Nach Angaben vom Hessischen Landkreistag sind in den letzten Jahren zahlreiche wichtige Bereiche hinzugekommen bzw. haben an Bedeutung gewonnen. So seien vor allem die Umsetzung der Energiewende sowie die Versorgung der Bevölkerung und der Unternehmen mit Internetzugängen Stichwort Breitbandversorgung immens wichtig geworden.
Dem Landrat kommt nach dem Gesetz eine besondere Rolle zu. Er steht an der Spitze des Kreisausschusses und ist sein Sprecher im Kreistag. Er leitet die Kreisverwaltung mit rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in über 20 Organisationseinheiten (Fachbereiche, Fachdienste, Stabsstellen) und sorgt für einen geregelten Ablauf der Verwaltungsgeschäfte.
Der Landrat bereitet die Beschlüsse des Kreisausschusses vor und führt sie aus. Der Landrat wird von den Bürgerinnen und Bürgern des Kreises gewählt. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre. Eine tägliche Arbeitszeit von 12 bis 14 Stunden sind dabei laut der Marburger Kreisverwaltung die Regel, nicht die Ausnahme, mit zahlreichen Wochenendterminen und repräsentativen Aufgaben.
Es ist der Tag, an dem Schwule, Lesben, Trans- und Bisexuelle für ihre Rechte auf die Straßen gehen. Zwei Wochen vor der Bundes- und Landtagswahl werden in Gießen die Programme der Parteien auf Herz und Nieren bezüglich von Queer-Inhalten unter die Lupe genommen. Der 2. CSD Mittelhessen steht wieder unter der Schirmherrschaft von Gießens Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz und startet am Samstag 7.9. um 13 Uhr mit einer Demo vom Rathaus am Berliner Platz. "Es wird bewusst auf eine 'Wagen-Parade' verzichtet um die politischen Forderungen deutlicher zu akzentuieren", heißt es von den Veranstaltern csd mittelhessen e.V. und AIDS-Hilfe Gießen. Gründe gebe es genug, warum Menschen aus dem schwulen, lesbischen, bi, trans-, intersexuellen und weiteren queeren Spektren auf die Straße gehen, so die Verantwortlichen, und führen einen ganzen Katalog an: Die derzeitige Bundesregierung hat Bestrebungen zur rechtlichen Gleichstellung immer wieder blockiert, es gibt nur zaghafte Solidaritätsbekundungen aus der Politik zu den unfassbaren Menschenrechtsverletzungen in Russland, Boykott der Olympischen Winterspiele in Sotschi, Opfer von § 175 sind immer noch nicht rehabilitiert worden, Abschaffung des Transsexuellengesetzes als Sondergesetz, Kriminalisierung von Menschen mit HIV, Zwangsgeschlechtangleichung von Intersexuellen, Diskriminierung von lesbischen Paaren durch Verbot von künstlicher Befruchtung, Frauendiskriminierung in der Bezahlung, Lebensweisendiskriminierung jenseits der Paarbeziehungen u.v.m.
Es wird auf der CSD-Bühne auf dem Kirchenplatz gegen 17 Uhr eine Podiumsdiskussion stattfinden mit Vertretern aus den unterschiedlichen Parteien. Zugesagt haben Torsten Schäfer-Gümbel MdL (SPD), Klaus Peter Möller (CDU), Kai Klose MdL (Grüne), Jürgen Lenders MdL (FDP), Ulrich Wilken MdL (Linke). Und natürlich gibt es auch wieder ein buntes Programm mit einem Straßenfest ab 12 Uhr auf dem Kirchenplatz und einer großen CSD-Party auf dem Physik-Campus am Abend. "Ein Tag und eine Nacht mit Spaß und Unterhaltung aber vor allem ein Tag, an dem wir darauf aufmerksam machen wollen, dass leider noch nicht jede/r gemäß seiner/ihrer Orientierung oder Identität 'genau.so.leben' kann."
"Slightly Schizzophrenic Leicht Schizophren" ist wohl die beste Art und Weise, um das ungleiche, 2008 in London gegründete "Duo", bestehend aus Chris und seiner Gitarre der Marke Taylor, zu beschreiben. Der gebürtige Wiesbadener Singer/Songwriter liefert handgemachten Pop/Rock mit einem Augenzwinkern. Ob freche Uptemponummer oder aufrichtige Ballade, ob London oder Leipzig, ob solo, unplugged oder in voller Bandbesetzung, Chris & Taylor ist schlicht und ergreifend "Slightly Schizzophrenic".
Wer sie einmal live erlebt hat, wird es so schnell nicht mehr vergessen. Franca Morgano live on stage das ist Entertainment der Spitzenklasse. Die Sängerin der international erfolgreichen Band Magic Affair reißt ihr Publikum vom ersten Ton an mit. Ihre starke Stimme hat Seele, ihre Performance vibriert vor Kraft und Emotion. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin Franca Morgana (u.a. ECHO-Preisträgerin) begeisterte bereits das Publikum in Europa, Japan und den USA und bietet Show-Glamour aus nächster Nähe.
Der CSD Mittelhessen 2013 wird vom gemeinnützigen csd mittelhessen e.V. und der AIDS-Hilfe Gießen veranstaltet. Der Verein wurde in diesem Jahr gegründet, um die vielen Einzelpersonen und Gruppierungen, wie den ASTA, das Queer-feministische Frauenreferat-Referat, den Hand in Hand e.V. und viele mehr in einer Dachorganisation zu vereinen. Dabei verfolgt der csd mittelhessen e.V. laut Satzung das Ziel, Diskriminierungen abzubauen und durch gezielte Maßnahmen über die Lebensumstände von Minderheiten aufzuklären.
Donnerstag 5.9. 20.00 Uhr, Haarlem. Zwei Tage vor dem CSD Mittelhessen 2013 wird das Rahmenprogramm mit der offiziellen Pre-Party eröffnet, und welche Location wäre dafür besser geeignet als die legendäre Gay and Friends-Party im Haarlem Musikkeller in Gießen? Seit vielen Jahren ist diese regelmäßige Party eine feste Größe im queeren Leben Mittelhessens. Jeden ersten Donnerstag im Monat öffnet das Haarlem seine Tore für die Community und alle, die Lust haben mitzufeiern. Als besonderes Highlight werden dieses Mal diverse Getränke zu Special-Preisen angeboten. Von den 3 Euro Eintritt geht jeweils ein Euro an den CSD Mittelhessen.