Editorial | 20. September 2012

Shitstormen!

Kurz vorm Shitstorm

Im Netz" wird ja heutzutage gerne mal geshitstormt, so gerne sogar, dass "Shitstorm" von irgendwem zum Anglizismus des Jahres 2011 gewählt worden ist. Besonders schön dabei: Nicht eben selten wird von Männern shitgestormt, weil sie irgendwas sexistisch finden (rosa Bustier-Barbies, Lufthansa-Werbung, Thomann-Werbung, Google ist dein Freund).

Irgendein Stimmchen in meinem Kopf muss dann allerdings immer nörgeln: Sei es nicht der Gipfel, ja die Apotheose des Sexismus' schlechthin, wenn Männer Frauen erklärten, wann sie diskriminiert würden?

Na, stimmt bestimmt gar nicht, jetzt aber mal trotzdem in eigener Sache: Ein bekanntes hessisches Privatradio schaltet derzeit großformatige Anzeigen mit dem feinsinnig formulierten Slogan "Wünsch' Dir was, dann kriegste das!". Abgebildet sind drei Freundinnen, die sich ganz offenbar einen weitgehend nackten Muskelmann mit Fliege und beknackter Sonnenbrille gewünscht UND AUCH NOCH BEKOMMEN haben.

Ha! Pfui! Wie hier der männliche Körper zur Ware verkommt, zum Werbe- und Lustobjekt – Männer, wann wird endlich in eigener Sache geshitstormt? Rohre frei!

Martin Meyer-Stoll