Express Online: Thema der Woche | 6. Januar 2011

Hochschule daheim

Alles neu
Bald gibt's keine Fachhochschule Gießen-Friedberg mehr: am 1. März wird die FH in"Technische Hochschule Mittelhessen" umbenannt. Im April 2010 hat die FH die Umbenennung beschlossen, weil die Hochschule sich "in den letzten Jahren qualitativ wie quantitativ dynamisch weiterentwickelt" habe, so FH-Präsident Günther Grabatin damals bei der Sitzung des Hochschulsenats. "Dieser Expansion auf vielen Ebenen wird der alte Gattungsbegriff Fachhochschule nicht mehr gerecht. Die beschlossene Umbenennung ist auch mit Blick auf unsere regionale Ausdehnung in den Wetzlarer Raum ein konsequenter Schritt."
Zum neuen Namen kommt ein neues Logo, das die Gießener Werbeagentur sumner groh + compagnie gestaltet hat. Die Agentur hat sich mit ihrem in grün gehaltenem Entwurf mit elf markanten Quadraten (die für die elf Fachbereiche stehen) gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Der Clou: die Quadrate können nach den Regeln des binären Codes unterschiedlich eingefärbt werden (grün oder grau), je nachdem welcher Standort und welcher Fachbereich der Hochschule gemeint ist.
kro
Fast 70 Prozent der FH-Studierenden kommen aus der Region

Für Studenten scheint Gießen kein schlechtes Pflaster zu sein. Immerhin hat die Hochschulstadt mit der Justus Liebig-Uni und der Fachhochschule die höchste Studentendichte in Deutschland, wie eine Studie des Regionalmanagement-Vereins MitteHessen bereits vor Jahren belegt hat.

Nur, wo kommen die Studierende her? Aus der Ferne oder doch eher der Region? Eine Umfrage der Fachhochschule Gießen-Friedberg gibt für die FH-Studenten eine klare Antwort: Die FH ist und bleibt eine Hochschule der Region. Demnach kommen 67,2 Prozent der Erstsemester an der FH in Gießen aus einem Umkreis von ca. 40 Kilometern. Am FH-Standort Friedberg sind es 75,7 Prozent. Gemessen an der letzten Untersuchung (Wintersemester 2006/07) ist der Friedberger Wert fast unverändert. Gießen dagegen verzeichnet einen Rückgang des Anteils der Erstsemester aus der Region um rund sieben Prozentpunkte.

Die Planungsabteilung der Hochschule unterscheidet bei dieser Statistik drei Herkunftszonen. Für den Studienort Gießen bilden die Landkreise Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg, Wetterau, Hochtaunus, Limburg-Weilburg und Gießen das regionale Einzugsgebiet. Für Friedberg sind das die Kreise Lahn-Dill, Gießen, Vogelsberg, Wetterau, Hochtaunus, Limburg-Weilburg, Main-Kinzig, Main-Taunus, Rheingau-Taunus sowie die Städte Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden.

Hessen und das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (ohne Hessen) sind die weiteren geografischen Räume, denen die Erhebung die Schulen zuordnete, wo die Neuimmatrikulierten sich für ihr Studium qualifiziert haben.

Die Studie differenziert die ermittelten Ergebnisse nicht nur nach den Standorten, sondern auch nach Studiengängen. In Gießen und Friedberg ziehen ingenieurwissenschaftliche Bachelorprogramme wie Informations- und Kommunikationstechnik (Gi: 91 Prozent, Fb: 81 Prozent) oder Maschinenbau (Gi: 71 Prozent, Fb: 76 Prozent) in hohem Maß Studierende aus der Region an. Auch die angehenden Bauingenieure (Gi: 77 Prozent), Betriebswirte (Gi: 71 Prozent), Informatiker (Gi: 70 Prozent), Medieninformatiker (Fb: 75 Prozent) oder Wirtschaftsingenieure (Fb: 73 Prozent) studieren offenbar gerne heimatnah.

Signifikant anders verhält es sich bei Studienprogrammen mit biowissenschaftlicher oder medizintechnischer Ausrichtung. Im Gießener Studiengang Biotechnologie/Biopharmazeutische Technologie liegt der Anteil der Studienanfänger aus dem 40-Kilometer-Umkreis nur bei 44 Prozent. Hier stammen 19 Prozent der Neulinge aus dem weiteren Hessen und 37 Prozent aus dem übrigen Bundesgebiet. In der Tendenz entspricht dem die statistische Verteilung in der Biomedizinischen Technik (Kreise: 53 Prozent, Hessen: 21 Prozent, BRD: 26 Prozent).

In Gießen liegt der Bundes- (16,7 Prozent) knapp vor dem Hessenanteil (16,1 Prozent). In Friedberg kommen 14,5 Prozent der Neuimmatrikulierten aus dem entfernteren Hessen und 9,8 Prozent aus dem übrigen Deutschland. In der Statistik sind die rund 2200 Studienanfänger in Gießen und Friedberg erfasst. Nicht einbezogen sind die Erstsemester von StudiumPlus am FH-Standort Wetzlar.

Die Erhebung zur Herkunft der Studienanfänger wurde von der FH im laufenden Wintersemester durchgeführt. Gefragt war dabei der Kreis, in dem die neuen Studentinnen und Studenten ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben.

pe/kro


Express Online: Thema der Woche | 6. Januar 2011

Große Potenziale, großes Unwissen

Ausbildungsbörse Gesundheit und Fitness
Immer mehr Menschen achten ganz bewusst auf ihren Körper und möchten fit und gesund bleiben. Aus diesem Trend heraus sind auch in Marburg ganz neue berufliche Perspektiven entstanden. In den letzten Jahren haben sich überdurchschnittlich viele Arbeitsmöglichkeiten ergeben, die sich um Gesundheit, Pflege, Fitness und Wellness drehen. Die Prognose der Agentur für Arbeit ist, dass in Zukunft immer mehr Menschen in diesen Bereichen Arbeit finden werden.
Am Samstag, 22. Januar dreht sich im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit Marburg deshalb alles um die Themen Gesundheit und Fitness. In der Zeit von 10 Uhr bis 15 Uhr präsentieren sich Ausbildungsbetriebe und Schulen im Bereich Gesundheit und Fitness.
Die Ausbildungsbörse möchte Schülern und Schülerinnen, Eltern und Lehrern die Vielzahl von modernen Ausbildungsberufen in der Marburger Region anschaulich näher bringen. Die Berufsberater bieten Hintergrundinformationen zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
Unternehmen wie Kliniken, Rehazentren und Gesundheitsmärkte informieren über Praktikums- und Ausbildungangebote. Mit dabei sind zum Beispiel das Universitätsklinikum Marburg, die Arbeiterwohlfahrt, die Fachschule Hephata und Provadis als Vertreter für CSL Behring, Novartis Vaccines, pharmaserv, Siemens.
Chancen und Möglichkeiten bei Studium, Beruf und Arbeit

Uni-Absolventen und -Abbrecher nutzen oft ihre Chancen bei der Jobsuche nicht genug aus. Das will die Marburger Agentur für Arbeit mit ihrer akademischen Stellenvermittlung ändern. Allerdings: Gerade Uni-Absolventen oder auch Studienabbrecher kämen oft gar nicht erst zur Beratung der Arbeitsagentur, weiß Gerhard Wenz Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Marburg.

Studierende und arbeitsuchende beziehungsweise arbeitslose Akademiker/innen sollten über ihre Chancen und Möglichkeiten bei Studium, Beruf und Arbeit informiert sein", unterstreicht Wenz. "Wir wollen Arbeitnehmern/innen helfen, sich schnellstmöglich ins Arbeits- und Berufsleben zu integrieren. Angehenden Akademikern/innen, Studierenden, Examenskandidaten/innen oder Studienplatzwechslern bieten wir Beratung über Arbeitsmarktperspektiven, Anforderungen am Arbeitsmarkt und Möglichkeiten der Entwicklung."Er rät Studierenden und arbeitslosen oder arbeitsuchenden Akademikern/innendazu, das Angebot von Arbeitsvermittlern und Berufsberatern auszuprobieren. Die Infomöglichkeiten sind vielfältig:

Berufsberatung für Studierende

Studierende, Examenskandidaten/innen sowie Studierende, die sich umorientieren wollen, treffen in der Agentur für Arbeit Marburg auf Beratungsexperten.

Die Berufsberater Erich Hoffmann, Diplom-Pädagoge, und Edgar Losse, Diplom-Politologe, sind Gesprächspartner für alle Themen im Zusammenhang mit dem Studium und der Vorbereitung auf die Berufs- und Arbeitswelt, zum Beispiel: Berufsbezogene Studiengestaltung, Wahl von Studienschwerpunkten, Studienfachwechsel, Studienortwechsel, Auslandsstudium, Aufbau- und Ergänzungsstudiengänge, Berufsbezogene Praktika undBewerbung, Berufsmöglichkeiten und Tätigkeitsfelder nach dem Studium, Studienabbruch und Alternativen.

Für die Beratungsgespräche wird um eine Anmeldung gebeten mit der Angabe von Anschrift, Geburtsdatum, -ort, Studienfach und Semesterzahl.

Kontakt: Tel: 06421/605-153 E-Mail: Marburg.Berufsberatung[at]arbeitsagentur.de

Vermittlung von Arbeitsstellen an arbeitslose und arbeitsuchende Akademiker/innen

Beim Übergang von der Universität zum Arbeitsmarkt geht es darum, überhaupt nicht arbeitslos zu werden. "Schnellstmöglicher Start ins Arbeits- und Berufsleben ist angesagt, damit die Menschen sofort ihr eigenes Einkommen haben. Idealerweise klappt es mit der Vermittlung direkt in den Job, ohne dass dazwischen überhauptjemand arbeitslos wird" sagt Gerhard Wenz und rät zum frühzeitigen Beratungsgespräch mit den Arbeitsvermittlern.

Die Arbeitsvermittler können bei der Suche nach der Arbeitsstelle helfen. Dazu soll die sogenannte Arbeitsuchend-Meldung bei der Arbeitsagentur sehr früh erfolgen. Bei Arbeitnehmern, zum Beispiel wissenschaftlichen Mitarbeitern, spätestens drei Monate vor dem Ende des Arbeitsverhältnisses.

Nach dem Erfassen des beruflichen Profils wird auchgeklärt, ob eine Weiterbildung im Interesse einer schnellen Arbeitsaufnahme erforderlich ist oder finanzielle Leistungen bei überregionalen Vermittlungsbemühungen zweckmäßig sind. Kontakt: Tel: 01801/555111 E-Mail: Marburg[at]arbeitsagentur.de

Jobvermittlung für Studierende

Über Jobs für Studierende informiert die Jobvermittlung in der Agentur für Arbeit Marburg, Afföllerstraße 25, Zimmer 27. Die Jobvermittler Katrin Achenbach und Michael Liewald informieren über semesterbegleitende Jobs sowie über Jobs während der Semesterferien. Kontakt: Tel: 06421/605-190

pe/kro