Für Studenten scheint Gießen kein schlechtes Pflaster zu sein. Immerhin hat die Hochschulstadt mit der Justus Liebig-Uni und der Fachhochschule die höchste Studentendichte in Deutschland, wie eine Studie des Regionalmanagement-Vereins MitteHessen bereits vor Jahren belegt hat.
Nur, wo kommen die Studierende her? Aus der Ferne oder doch eher der Region? Eine Umfrage der Fachhochschule Gießen-Friedberg gibt für die FH-Studenten eine klare Antwort: Die FH ist und bleibt eine Hochschule der Region. Demnach kommen 67,2 Prozent der Erstsemester an der FH in Gießen aus einem Umkreis von ca. 40 Kilometern. Am FH-Standort Friedberg sind es 75,7 Prozent. Gemessen an der letzten Untersuchung (Wintersemester 2006/07) ist der Friedberger Wert fast unverändert. Gießen dagegen verzeichnet einen Rückgang des Anteils der Erstsemester aus der Region um rund sieben Prozentpunkte.
Die Planungsabteilung der Hochschule unterscheidet bei dieser Statistik drei Herkunftszonen. Für den Studienort Gießen bilden die Landkreise Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg, Wetterau, Hochtaunus, Limburg-Weilburg und Gießen das regionale Einzugsgebiet. Für Friedberg sind das die Kreise Lahn-Dill, Gießen, Vogelsberg, Wetterau, Hochtaunus, Limburg-Weilburg, Main-Kinzig, Main-Taunus, Rheingau-Taunus sowie die Städte Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden.
Hessen und das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (ohne Hessen) sind die weiteren geografischen Räume, denen die Erhebung die Schulen zuordnete, wo die Neuimmatrikulierten sich für ihr Studium qualifiziert haben.
Die Studie differenziert die ermittelten Ergebnisse nicht nur nach den Standorten, sondern auch nach Studiengängen. In Gießen und Friedberg ziehen ingenieurwissenschaftliche Bachelorprogramme wie Informations- und Kommunikationstechnik (Gi: 91 Prozent, Fb: 81 Prozent) oder Maschinenbau (Gi: 71 Prozent, Fb: 76 Prozent) in hohem Maß Studierende aus der Region an. Auch die angehenden Bauingenieure (Gi: 77 Prozent), Betriebswirte (Gi: 71 Prozent), Informatiker (Gi: 70 Prozent), Medieninformatiker (Fb: 75 Prozent) oder Wirtschaftsingenieure (Fb: 73 Prozent) studieren offenbar gerne heimatnah.
Signifikant anders verhält es sich bei Studienprogrammen mit biowissenschaftlicher oder medizintechnischer Ausrichtung. Im Gießener Studiengang Biotechnologie/Biopharmazeutische Technologie liegt der Anteil der Studienanfänger aus dem 40-Kilometer-Umkreis nur bei 44 Prozent. Hier stammen 19 Prozent der Neulinge aus dem weiteren Hessen und 37 Prozent aus dem übrigen Bundesgebiet. In der Tendenz entspricht dem die statistische Verteilung in der Biomedizinischen Technik (Kreise: 53 Prozent, Hessen: 21 Prozent, BRD: 26 Prozent).
In Gießen liegt der Bundes- (16,7 Prozent) knapp vor dem Hessenanteil (16,1 Prozent). In Friedberg kommen 14,5 Prozent der Neuimmatrikulierten aus dem entfernteren Hessen und 9,8 Prozent aus dem übrigen Deutschland. In der Statistik sind die rund 2200 Studienanfänger in Gießen und Friedberg erfasst. Nicht einbezogen sind die Erstsemester von StudiumPlus am FH-Standort Wetzlar.
Die Erhebung zur Herkunft der Studienanfänger wurde von der FH im laufenden Wintersemester durchgeführt. Gefragt war dabei der Kreis, in dem die neuen Studentinnen und Studenten ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben.
Uni-Absolventen und -Abbrecher nutzen oft ihre Chancen bei der Jobsuche nicht genug aus. Das will die Marburger Agentur für Arbeit mit ihrer akademischen Stellenvermittlung ändern. Allerdings: Gerade Uni-Absolventen oder auch Studienabbrecher kämen oft gar nicht erst zur Beratung der Arbeitsagentur, weiß Gerhard Wenz Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Marburg.
Studierende und arbeitsuchende beziehungsweise arbeitslose Akademiker/innen sollten über ihre Chancen und Möglichkeiten bei Studium, Beruf und Arbeit informiert sein", unterstreicht Wenz. "Wir wollen Arbeitnehmern/innen helfen, sich schnellstmöglich ins Arbeits- und Berufsleben zu integrieren. Angehenden Akademikern/innen, Studierenden, Examenskandidaten/innen oder Studienplatzwechslern bieten wir Beratung über Arbeitsmarktperspektiven, Anforderungen am Arbeitsmarkt und Möglichkeiten der Entwicklung."Er rät Studierenden und arbeitslosen oder arbeitsuchenden Akademikern/innendazu, das Angebot von Arbeitsvermittlern und Berufsberatern auszuprobieren. Die Infomöglichkeiten sind vielfältig:
Studierende, Examenskandidaten/innen sowie Studierende, die sich umorientieren wollen, treffen in der Agentur für Arbeit Marburg auf Beratungsexperten.
Die Berufsberater Erich Hoffmann, Diplom-Pädagoge, und Edgar Losse, Diplom-Politologe, sind Gesprächspartner für alle Themen im Zusammenhang mit dem Studium und der Vorbereitung auf die Berufs- und Arbeitswelt, zum Beispiel: Berufsbezogene Studiengestaltung, Wahl von Studienschwerpunkten, Studienfachwechsel, Studienortwechsel, Auslandsstudium, Aufbau- und Ergänzungsstudiengänge, Berufsbezogene Praktika undBewerbung, Berufsmöglichkeiten und Tätigkeitsfelder nach dem Studium, Studienabbruch und Alternativen.
Für die Beratungsgespräche wird um eine Anmeldung gebeten mit der Angabe von Anschrift, Geburtsdatum, -ort, Studienfach und Semesterzahl.
Kontakt: Tel: 06421/605-153 E-Mail: Marburg.Berufsberatung[at]arbeitsagentur.de
Beim Übergang von der Universität zum Arbeitsmarkt geht es darum, überhaupt nicht arbeitslos zu werden. "Schnellstmöglicher Start ins Arbeits- und Berufsleben ist angesagt, damit die Menschen sofort ihr eigenes Einkommen haben. Idealerweise klappt es mit der Vermittlung direkt in den Job, ohne dass dazwischen überhauptjemand arbeitslos wird" sagt Gerhard Wenz und rät zum frühzeitigen Beratungsgespräch mit den Arbeitsvermittlern.
Die Arbeitsvermittler können bei der Suche nach der Arbeitsstelle helfen. Dazu soll die sogenannte Arbeitsuchend-Meldung bei der Arbeitsagentur sehr früh erfolgen. Bei Arbeitnehmern, zum Beispiel wissenschaftlichen Mitarbeitern, spätestens drei Monate vor dem Ende des Arbeitsverhältnisses.
Nach dem Erfassen des beruflichen Profils wird auchgeklärt, ob eine Weiterbildung im Interesse einer schnellen Arbeitsaufnahme erforderlich ist oder finanzielle Leistungen bei überregionalen Vermittlungsbemühungen zweckmäßig sind. Kontakt: Tel: 01801/555111 E-Mail: Marburg[at]arbeitsagentur.de
Über Jobs für Studierende informiert die Jobvermittlung in der Agentur für Arbeit Marburg, Afföllerstraße 25, Zimmer 27. Die Jobvermittler Katrin Achenbach und Michael Liewald informieren über semesterbegleitende Jobs sowie über Jobs während der Semesterferien. Kontakt: Tel: 06421/605-190