So einen Andrang gab's noch nie: 2,2 Millionen Studenten sind zurzeit an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Und es werden mehr. Durch den Wegfall der Wehrpflicht drängen demnächst weitere 50.000 junge Menschen an die Unis und Fachhochschulen.
Dafür sind die Hochschulen allerdings denkbar schlecht gerüstet, haben sie doch wegen der anhaltenden Ebbe in den Landeskassen immer weniger Geld zur Verfügung.
Bestes Beispiel ist unser Bundesland Hessen, wo unlängst der Hochschulgrundetat vom Land gekürzt wurde, trotz heftiger Proteste von Lehrenden und Studierenden.
Auf der anderen Seite steigen die Ansprüche von Politik und Gesellschaft, was die Hochschulen leisten sollen, kontinuierlich: selbstverständlich Spitzenforschung betreiben und im internationalen Forscher-Vergleich mithalten, Studenten nicht nur Wissen vermitteln sondern auch ihre Persönlichkeit bilden. Die Wirtschaft wünscht sich obendrein, dass die Hochschulen mehr Studis für naturwissenschaftliche und technische Berufe ausbilden, sie passgenau auf ihre späteren Jobs vorbereiten und, als Sahnehäubchen, fächerübergreifende Kompetenzen vermitteln.
Können die Hochschulen diesen Anforderungen gerecht werden? Im Express-Interview in dieser Ausgabe spricht der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks Achim Meyer auf der Heyde über universitäre Kernaufgaben, Einschreiberekorde und den großen Nachholbedarf Deutschlands bei der Bildungsgerechtigkeit.