... kommt mir nicht in die Tüte: 1,2 Millionen Brötchentüten mit diesem Aufdruck werden bis Samstag in Hessens Bäckereien verteilt. Anlass ist der 25. November, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Ziel der landesweiten Aktion ist es, mehr Menschen über das Tabu-Thema häusliche Gewalt zu informieren und dagegen Front zu machen: "Seelische und körperliche Gewalt in der Partnerschaft sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat", unterstreicht Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium.
Außerdem gibt es ganz konkrete Hilfsangebote für Betroffene: Auf den Rückseiten der Brötchentüten stehen die Telefonnummern von regionalen Frauenhäusern und Beratungsstellen.
Freilich müsste auch die finanzielle Absicherung der Einrichtungen, die von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder unterstützen, "unbedingt verbessert werden", mahnt Christa Winter, Sprecherin der LAG Hessischer Frauenbüros und Frauenbeauftragte der Universitätsstadt Marburg. Beratungsstellen und Frauenhäuser hätten oftmals Schwierigkeiten, ihre wichtige Arbeit ausreichend zu finanzieren.
Zu tun haben sie leider viel: Seit der Einführung des Gewaltschutzgesetzes im Jahre 2002 wurden hessenweit bis zum Jahr 2009 53.411 Fälle von häuslicher Gewalt polizeilich erfasst. Die Dunkelziffer liegt bei diesen Delikten aber deutlich darüber. Die Opfer sind meistens weiblich (86,7 Prozent). Auch Kinder sind betroffen. Untersuchungen zeigen, dass Frauen im Schnitt sieben Jahre in einer Gewaltbeziehung leben, bevor sie Hilfe suchen.
Archiv 2010 | 2009 | 2008 | 2007 | 2006 | 2005 | 2004 |
Copyright © 2010 by Marbuch Verlag GmbH |