Dieser Abi-Streich wird noch lange nachwirken: In Tarnanzügen und mit Sturmhauben vermummt, wollten acht Abiturienten als "Spezialeinsatzkommando" am Montag in Dillenburg ihre Lehrer spektakulär festnehmen für ein harmloses Abi-Spiel auf dem Schulhof. Was folgte, kann man sich denken: Eine Anwohnerin sah die Vermummten und alarmierte aus Angst vor einem Amoklauf die Polizei. Die reagierte umgehend und schickte ein Großaufgebot an Einsatzkräften zur Schule. Dort entdeckten Kriminalbeamte dann die vermeintlichen Amokläufer. "Brisant wurde die ganze Angelegenheit, da einer der Vermummten offen eine Schusswaffe in einem Holster mit sich führte", berichtet Polizeisprecher Guido Rehr.
Glücklicherweise" habe sich die Situation schnell aufgeklärt. Die Abiturienten seien "aus allen Wolken gefallen", als sie hörten, dass ihre gedankenlose Aktion einen Großeinsatz ausgelöst hatte. Die Schusswaffe entpuppte sich als eine Luftdruckpistole, die einer echten Waffe zum Verwechseln ähnlich sah.
Die Folgen für die 19- und 20-Jährigen: "Auch wenn die acht jungen Leute sehr glaubwürdig versicherten, nie und nimmer mit einer derartigen Wirkung ihres Auftretens gerechnet zu haben und dass sie erst recht nicht vorhatten einen Amoklauf sarkastisch darzustellen, geschweige denn auszuführen, müssen sie zumindest damit rechnen, dass die Kosten des Polizeieinsatzes auf sie zukommen", sagt Polizeisprecher Rehr. Der Abiturient mit der Luftdruckpistole muss sich zudem wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten.
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