Express Online: Thema der Woche | 24. September 2009

Endspurt

Direktkandidaten im Wahlkreis 174 Gießen
SPD: Rüdiger Veit, Rechtsanwalt
CDU: Helge Reinhold Braun, Arzt
FDP: Hermann Otto Solms, Selbständiger
Grüne: Tom Koenigs, Betriebswirt
Die Linke: Jonas Ahlgrimm, Student
NPD: Volker Sachs, Elektriker
K:Klis: Peter Klis, Kaufmann
Direktkandidaten im Wahlkreis 172 Marburg
SPD: Sören Bartol, Diplom-Politologe
CDU: Stefan Heck, Jurist
FDP: Jörg Behlen, Landwirt
Grüne: Matthias Knoche, Kaufmann
Die Linke: Hans Hennig Köster-Sollwedel
NPD: Manuel Mann, Drucker
Polit-Promis und das wahre Wahl-Fundament: rund 630.000 Wahlhelfer sorgen bei der Bundestagswahl am Sonntag für den reibungslosen Ablauf

Was für ein schräges Experiment: Die CDU versucht die Bundestagswahl zu gewinnen, ohne sich ernsthaft mit dem Gegner auseinanderzusetzen.Doch wenn man sich die Liste der Polit-Promis, die dieser Tage in der Region Station gemacht haben anschaut, beschleicht einen auch hierzulande das Gefühl, dass sich die Sozialdemokraten mehr ins Zeug gelegt haben, die Mittelhessen auf ihre Seite zu ziehen. So scheint SPD-Chef Franz Müntefering das mittelhessische Votum sehr wichtig zu sein, war er doch gleich zu zwei Kundgebungen hier – auf dem Marburger Marktplatz und gerade erst diese Woche in der Gießener Kongresshalle. Auch SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat immerhin im Zuge seiner Sommertour bei einer Modell- und Werkzeugfabrik in Biedenkopf zu einer Firmenbesichtigung halt gemacht und anschließend mit Unternehmern und Mittelständlern über Wirtschaftspolitik diskutiert.

Auf christdemokratischer Seite sind zwar Polit-Promis wie Bundesforschungsministerin Annette Schavan, Bundestagspräsident Norbert Lammert, der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Bosbach und natürlich Hessens Ministerpräsident Roland Koch zu nennen. Die Kanzlerin selber hat sich im Wahlkampf 2009 in Hessens Mitte aber rar gemacht. Das war 2005 ganz anders, wenn man an Angela Merkels zünftigen Auftritt in den Gießener Hessenhallen denkt.

Doch weg von der Polit-Prominenz und hin zur den unzähligen Aktiven im Hintergrund bei der Wahl zum 17. Bundestag am Sonntag: Für den reibungslosen Ablauf der Wahl am 27. September engagieren sich nicht weniger als rund 630.000 Wahlhelfer, die in etwa 90.000 Wahlvorständen durch ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Gelingen der Bundestagswahl beitragen. Diese Wahlhelfer bilden laut Bundeswahlleiter nicht weniger als "das Fundament der Selbstorganisation der Wahl durch das Volk" und sind daher die wichtigsten Träger des Wahlverfahrens.

Hintergrund: Bei der Bundestagswahl wird es rund 80.000 Urnen- und etwa 10.000 Briefwahlbezirke geben. Die Wahlbezirke werden von den Gemeinden so eingeteilt, dass sie für die Wähler möglichst gut zu erreichen sind. In jedem Wahllokal und für jeden Briefwahlbezirk gibt es einen Wahlvorstand, der sich aus einem Wahlvorsteher, seinem Stellvertreter und drei bis sieben Beisitzern zusammensetzt. Manche Großstädte benötigen für die Durchführung der Bundestagswahl bis zu 10.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, Berlin sogar 18.000.

Wahlberechtigt sind insgesamt 62,2 Millionen Deutsche. Die meisten davon leben in Nordrhein-Westfalen (13,5 Millionen), Bayern (9,3 Millionen) und Baden-Württemberg (7,7 Millionen). Hessen liegt mit 4,4 Millionen im Mittelfeld. Die Bundesländer mit der kleinsten Zahl an Wahlberechtigten sind Bremen (0,5 Millionen) und das Saarland (0,8 Millionen).

Interaktiver Wahlatlas

Zur Bundestagswahl am 27. September 2009 bietet der Bundeswahlleiter Roderich Egelerauf seiner Internetseite (www.bundeswahlleiter.de) einen neuen Wahlatlas an, der über die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl 2005 sowie über ausgewählte Strukturdaten für alle Bundesländer und Wahlkreise informiert. Noch in der Wahlnacht, sobald das vorläufige Wahlergebnis feststeht, werden im Wahlatlas auch die Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 eingestellt.

Im Wahlatlas können derzeit für jedes Bundesland und alle Wahlkreise die Wahlbeteiligung und die Ergebnisse der einzelnen Parteien bei der Bundestagswahl 2005 aufgerufen werden. Die Stimmenanteile der Parteien und die Wahlbeteiligung in den einzelnen Gebieten werden farblich abgestuft dargestellt.

Für jeden Wahlkreis stehen außerdem umfassende Strukturdaten zu folgenden Bereichen zur Verfügung: Bevölkerung, Bildungsstand, Kraftfahrzeugbestand, Bautätigkeit und Wohnen, Bergbau und verarbeitendes Gewerbe, Unternehmen und Arbeitsstätten (auch Insolvenzverfahren), öffentliche Finanzen, Erwerbstätigkeit und öffentliche Sozialleistungen. Auch die Strukturdaten werden farblich abgestuft dargestellt.

kro/pe

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