Express Online: Editorial | 9. April 2009

Experimentierfreudig

Er experimentierte mit pflanzlichen Drogen nach einem Universalarzneimittel gegen alle möglichen Krankheiten und richtete das erste Uni-Laboratorium im deutschsprachigen Raum ein, in dem Studenten praktisch arbeiten konnten: Vor 400 Jahren wurde an der Marburger Uni mit Johannes Hartmann weltweit zum ersten Mal ein Professor für das Fach "Chymiatrie" berufen.

Das war die Geburtsstunde zweier Wissenschaften an der Philipps-Universität, denn später wurden daraus die Fächer Chemie und Pharmazie. In der Folge wirkten bedeutende Chemiker in Marburg. Robert Wilhelm Bunsen, der Begründer der modernen Gasanalyse, entwickelte hier die Kohle-Zink-Batterie. Nobelpreisträger Otto Hahn studierte hier – und soll in Marburg auch kräftig gebechert haben, wie sein Vater einst berichtete: "Mein Sohn ist in Marburg und trinkt Bier."

Zur runden Geburtstagsfeier von Hartmanns Berufung zum Chymiatrie-Professor 1609 hat sich die Uni nicht lumpen lassen – und unter anderem den 2007 mit dem Chemienobelpreis ausgezeichneten Forscher Gerhard Ertl eingeladen (Mehr unter www.uni-marburg.de/fb15). Zahlreiche weitere Infos rund um die Philipps-Universität gibt's im Semesterstart-Sonderteil unserer Print-Ausgabe.

Georg Kronenberg

Express Online: Editorial | 9. April 2009

Monster & mehr

Was hat ein Vulkanausbruch auf der Insel Sumbawa im heutigen Indonesien mit Frankensteins Monster und Bram Stokers Dracula zu tun? Antworten darauf geben Gießener Anglisten in ihrer Ausstellung "The Summer of 1816", die zu Beginn des Sommersemesters in der Unibibliothek eröffnet wird.

Ein Sommersemester, in dem es in Gießen wieder was zu feiern gibt: Gießens grünes Paradies in der Stadtmitte, der Botanische Garten, feiert seinen 400. Geburtstag. Mit diesem stolzen Alter ist er übrigens auch Rekordhalter: er ist der älteste Botanische Garten Deutschlands, der seit seinen Anfängen nicht verlegt worden ist – und damit einer der wenigen, die sich heute noch unmittelbar in einem Stadtzentrum befinden. Über 7500 verschiedene Pflanzenarten wachsen in dem beliebten Naherholungsort, darunter allein 250 verschiedene Baumarten.

In einem Monat, am 15. Mai wird das Garten-Jubiläum mit einem Festakt in der Uni-Aula gefeiert. Der breiten Öffentlichkeit will sich das "Geburtstagskind" am 17. Mai bei einem "Tag der offenen Tür" präsentierten (www.uni-giessen.de/botanischer-garten/).

Zahlreiche weitere Infos rund um das Gießener Hochschulleben gibt's im Semesterstart-Sonderteil unserer Print-Ausgabe.

Georg Kronenberg

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