... sind wie gutes Saatgut, das die vollständige Keimanlage von Pflanzen enthalten und bei entsprechender Kultivierung generative Kräfte auch über längere Zeiträume speichern kann. Erinnerungswürdige Ereignisse von weltgeschichtlichen Ausmaßen, wie sie die weltweite Finanzkrise gegenwärtig inklusive des Einsturzes mächtiger Gedankengebäude und der von ihnen gestalteten Institutionen hervorbringt, werden nicht nur die Menschen in den Universitätsstädten Mittelhessens vor neue Herausforderungen für ihr Denken und Handeln stellen.
Krisen und Katastrophen bringen zwar Sicherheiten und Gewohnheiten ins Schwanken, sie provozieren aber auch die Keimlinge neuer Gedanken und Ideen. Denn Krisen sind ursprünglich Situationen, in denen durch eine aktualisierte Meinungsbildung und Urteilungsfindung neue und konstruktive Entscheidungen getroffen werden müssen. Für die Frage, was nach den Erdbeben in den internationalen, nationalen und oft auch kommunalen Systemen an brauchbaren Überlebensressourcen noch übrig bleiben wird, werden geläufige Antworten nicht ausreichen. Neue Erkenntnisse und Wissensstrukturen müssen erarbeitet werden. Dafür bieten gerade Universitätsstädte beste Voraussetzungen.
Auf der Suche nach Antworten, gleichgültig, wie aussichtlos die Ausgangssituation erscheinen mag, können Denkprozesse neue Vorstellungen mit vorhandenen Erinnerungen und Begriffen bündeln, um daraus brauchbare Handlungsanweisungen auch für die kompliziertesten Lebenssituationen und Veränderungen von Wirklichkeit zu bauen.
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