Express Online: Editorial | 9. Oktober 2008

Saubere Trinkwasserressourcen

... werden immer mehr zu einem Unterscheidungsmerkmal zwischen den armen und den reichen Ländern auf der Erde. Auf der 17. Internationalen Wasserkonferenz in Stockholm warnten Experten darüber hinaus, dass es zu wenig Süßwasser gibt, um den weltweiten Bedarf an Lebensmitteln zu decken und zusätzlich noch große Mengen Pflanzen für die Gewinnung von Biosprit anzubauen.

Bevölkerungswachstum und wirtschaftliche Entwicklung machen die globalen Süßwasserreservoirs immer mehr zu einem strategischen Gut, das vielerorts teurer ist als Benzin. Obwohl ca. 72 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, eignen sich davon nur 0,3 Prozent des Wassers als Trinkwasser. Dem letzten UN-Wasserbericht zufolge, haben 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser und leben 2,6 Milliarden ohne Abwasserentsorgung. Klimawandel, rasante Verstädterung und der Bedarf nach Bioenergie werden in den nächsten Jahren die bestehenden Ungleichheiten noch vergrößern.

Während der durchschnittliche Wasserverbrauch in Europa täglich bei 200 Liter und in Nordamerika bei 400 Liter pro Kopf liegt, verfügen Menschen in den Entwicklungsländern über nur 10 Liter Wasser pro Tag. Und vor allem dort werden die verfügbaren Wassermengen am stärksten abnehmen, sagen die Experten. Trockenheit und Dürren werden immer öfter Menschen ins Elend stürzen; gesellschaftliche Konflikte, militärische Auseinandersetzungen und Migrationsbewegungen werden zunehmen.

Effektiver mit Wasser umgehen, Regenwasser nutzen und das Verderben und Wegwerfen von Lebensmitteln verringern bzw. ganz stoppen ist mehr denn je angesagt.

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