Zur großen Party war auch Hessens Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) da, der – freilich zu Recht – regelmäßig vom Geburtstagskind gescholten wird: Am Wochenende hat der Naturschutzbund Hessen (NABU) in Wetzlar seinen 100. Geburtstag gefeiert.
1908 in Darmstadt ursprünglich als Vogelschutzverein gegründet, ist der NABU inzwischen mit 23 Kreisverbänden und über 400 Ortsgruppen flächendeckend in Hessen vertreten – und hat just zum Jubiläum die 40.000er-Grenze bei der Mitgliederzahl überschritten. Und die zahlreichen ehrenamtlichen Aktiven des Naturschutzverbands haben beispielsweise im Arten- und Biotopschutz einiges bewirkt. Der Weißstorch – Wappenvogel des NABU – ist vor dem Aussterben bewahrt worden und in viele Feuchtgebiete zurückgekehrt, weil mit der Rettung letzter naturnaher Auen und Feuchtwiesen sein Lebensraum gesichert werden konnte. Unsere größte Eule, der Uhu, konnte sich im Bestand ebenso erholen wie der Schwarzstorch und der Wanderfalke.
Als "eine Sternstunde für den hessischen Naturschutz" sieht der NABU gar die Ausweisung von Hessens einzigem Nationalpark, dem Kellerwald, im Jahr 2004. Mehr als 15 Jahre hat der NABU gegen Landesregierungen verschiedener politischer Farben dafür gekämpft.
Auf dem Erreichten ausruhen, will sich der muntere Jubilar aber auf keinen Fall, unterstreicht NABU-Geschäftsführer Hartmut Mai. Das sei "nicht drin". Mai: "Denn Artensterben und Landschaftsverbrauch schreiten fort und der Klimawandel erinnert uns fast täglich daran, dass entschlossenes Handeln weltweit zustande gebracht werden muss."
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