Express Online: Editorial | 20. Dezember 2007

Besinnliches und Chancen 2008

Meldungen über misshandelte Kinder, über Kinderarmut und Kinderrechtsverletzungen in Deutschland bergen auch die Chance, dass sich die Menschen nicht nur zur Weihnachtszeit auf das Wesentliche und wirklich Wichtige im Leben besinnen. Kinder sind der eigentliche Reichtum und ihre Erziehung die wertvollste Leistung in einer Gesellschaft, in der die Menschenwürde unantastbar ist. Privilegien und Ressourcen einer staatlichen Gemeinschaft haben ihre Berechtigung nur darin, dass sie konsequent zum Schutz und zur Förderung der schwächsten und kleinsten Menschen eingesetzt werden.

Gute Nachrichten über die Situation der kleinsten und schwächsten Menschen kommen daher zum Ende des Jahres von der UN-Sondersitzung zur globalen Lage der Kinder: Die Zahl der Kinder im Grundschulalter, die nicht oder nur zeitweise zur Schule gehen, sinkt weltweit erstmals unter 100 Millionen. Wie der Globale UNICEF-Bericht "Fortschritt für Kinder" erklärt, sind in den Entwicklungsländern rund 93 Millionen Kinder entweder nicht eingeschult oder kommen nicht zum Unterricht, weil dieser entweder zu schlecht ist oder weil die Kinder arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizutragen. Dies entspricht einem Rückgang um fast 20 Prozent seit 2002. Vor fünf Jahren lag diese Zahl noch bei 115 Millionen. UNICEF weist auch darauf hin, dass sich der Zugang von Mädchen zu Grundbildung leicht verbessert hat.

Eine gute Bildung ist nicht nur in Deutschland der Schlüssel dafür, dass Kinder ihre Fähigkeiten entwickeln und den vor ihnen liegenden Herausforderungen gewachsen sind.

Thomas Gebauer

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