Express Online: Editorial | 13. Dezember 2007

Fett weg

Als Weihnachtsmann hat man's heute auch nicht leicht. Da mokiert sich etwa Amerikas oberster Gesundheitshüter vom U.S. Department of Health & Human Services über Santas Körperfülle: Der Weihnachtsmann sei viel zu dick und somit ein schlechtes Vorbild für verfettete Amerikaner. Ins selbe Horn stoßen britische Supermarktbetreiber, die Santa eine Abspeck-Kur verordnen wollen – weil der Weißbart mit dem dicken, runden, roten Bauch ein schlechtes Beispiel für Kinder sei.

Bereits vor Jahresfrist ließ das Pharma-Unternehmen Sanofi-Aventis 40 Weihnachtsmänner in schottischen Warenhäusern vermessen und diagnostizierte als Ergebnis Fettsucht: Die Santas wiesen den stattlichen Bauchumfang von durchschnittlich 120 Zentimetern auf.

Und auch die hinter den Kulissen im Internet wirkenden Weihnachtsmänner bekommen dieser Tage ihr Fett weg: Laut einer Studie eines Softwareanbieters sind sie unzuverlässig und faul, denn viele Rauschebärte schaffen es nicht, auf E-Mails von Kindern zu antworten: Von 44 E-Mails der sechsjährigen Luisa und der fünfjährigen Linda an Himmelsboten in die USA, Deutschland, Kanada, Österreich, Großbritannien und Finnland blieben 37 Prozent unbeantwortet. Nur rund sechs von zehn Weihnachtsmännern antworteten auf ihre Fragen und Wunschzettel.

Immerhin können kritische Kinder, die der modernen Weihnachts-Symbolfigur zweifelnd gegenüberstehen, mehr Erfolg verbuchen: elf Prozent mehr Antworten trudelten durchschnittlich ein, wenn die Existenz der Rauschebärte in Frage gestellt wurde.

Georg Kronenberg

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