Express Online: Editorial | 1. November 2007

Konsequent spitze

Mittelhessens Metropolen mögen Gießen und Marburg sein. Mittelhessens Bundeshauptstadt ist aber viel kleiner und liegt ein paar Kilometer nebendran:

Die schmucke Gemeinde Wettenberg, am Fuße des Gleibergs, ist neue "Bundeshauptstadt im Naturschutz": Bei dem Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe und des Bundesumweltministeriums platzierte sich die Gemeinde in der Teilnehmerklasse 10.000 bis 30.000 Einwohner ganz oben auf dem Treppchen. Und im Gesamtwettbewerb kam Wettenberg mit seinen 13.000 Einwohnern auf einen hervorragenden 3. Platz – hinter Heidelberg und Hannover.

Die Kommune beeindruckte die Jury "durch ihre ganz außergewöhnliche Einsatzbereitschaft in den Bereichen Forst- und Landwirtschaft und besonders im Bereich Gewässerschutz. Als einzige Gemeinde erreichte sie bei diesem Themenfeld die höchste Punktzahl."

Das Erfolgsrezept der Gemeinde, die als eine der ersten in Mittelhessen vor rund 17 Jahren ein kommunales Energiemanagement einführte, seien allein die "aktiven Bürger", erläutert Gemeinde-Umweltberater Michael Krick bescheiden. So gebe es beispielsweise einen großen runden Tisch, an dem sich Landwirte wie Umweltschützer träfen. Krick: "Die Wettenberger ziehen einfach mit. Wir haben 18 Ortsgruppen, die sich in irgendeiner Form mit Naturschutz beschäftigen und bei Bedarf auch anpacken."

Scheint ziemlich gut zu funktionieren, die Naturschutz-Hauptstadt ist bereits seit Jahren spitze: 2003 wurde sie beim Bundeswettbewerb "Zukunftsfähige Kommune", 2005 als "Energiesparkommune" und 2006 als "Klimaschutzkommune" ausgezeichnet.

Georg Kronenberg

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