Express Online: Editorial | 19. Juli 2007

Heißlaufen

Sie sind also auch noch hier. Nicht auf Bora Bora, Gran Canaria oder Pellworm. Und haben folglich guten Grund, mit dem Rest von uns Daheimgebliebenen über das skandalöse Wetterverhalten zu stöhnen. Erst ist es zu regnerisch, dann zu kalt, dann ganz plötzlich viel zu heiß und überhaupt viel zu wechselhaft. Schlimm, schlimm: am vergangenen Wochenende war es satte 22 Grad wärmer als noch zu Wochenmitte. Wenn soviel Sonnenschein kein Anlass für Ärger ist.

Kann ja gar nicht gesund sein, wenn die Temperaturen so extrem schwanken, lamentiert es allenthalben im Brustton tiefster Überzeugung. Und überall treten Experten auf den Plan und geben mit ernster Mine überlebensnotwendige "Rezepte gegen Zick-Zack-Wetter".

Wir halten es da lieber mit Ausflugstipps, die bei strahlendem wie auch weniger strahlendem Sonnenschein funktionieren. Wie wäre es etwa mit einem Abstecher in die wunderbare Welt der Wissenschaft, der auch bei kaltem Regenwetter die kleinen grauen Zellen auf Temperatur bringen kann? Bei der Phänomenta zum Beispiel, die noch bis Ende August im Gießener Mathematikum gastiert, kommen auch Physikmuffel auf ihre Kosten. Denn bei der interaktiven Physikspielwiese steht die Freude am Experimentieren im Vordergrund. Apropos Physik: Gießener Physiker haben bereits vor einigen Jahren herausgefunden, dass sich das Wetter weit weniger wendisch benimmt, als es augenscheinlich der Fall ist. Sein Beharrungsvermögen lässt sich sogar in ein Gesetz kleiden ...

Georg Kronenberg

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