Express Online: Editorial | 19. April 2007

Grenzarten

Grenzen schaffen Auseinandersetzung. So auch in Marburg und Gießen. Im Neuen Kunstverein Gießen zeigt die Berliner Künstlerin und Grenzgängerin zwischen den Medien Fotografie, Malerei, Zeichnung, Installation und Performance Eva-Maria Schön noch bis zum 26. Mai Arbeiten einer Paraphrase zu Justus Liebigs "Gesetz vom Minimum" als interdisziplinäre Entgrenzung traditioneller Kartographie. Keine zwei Stunden nach Vernissagebeginn hatte darauf am Stadttheater die Tanzproduktion "Grenztagebücher" von Gießens Ballettdirektor Tarek Assam und Gastchoreograph Fabrice Jucquois als Auseinandersetzung mit körperlichen wie kollektiven Grenzen Premiere.

Und im Marburger KFZ, dort wurde eine finale Grenze als Schlussstrich einer Pophistorie gezogen: Die Hamburger Band Blumfeld gastierte im Kulturladen vor über 300 Fans auf ihrer Abschiedstournee. Ausverkauft war das KFZ bis in die letzte Ecke. Auch dabei rückte die Ausdruckskraft der (räumlichen) Grenze stark in den Vordergrund. Manch einer hätte da den Wänden des Konzertsaals kurzfristig gerne neue und etwas weitläufigere Grenzen gesetzt.

Rüdiger Oberschür

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