Man weiß kaum, worüber lauter zu jauchzen: Dass endlich mal jemand unseren klammen Kickern unter die Füße greift. Oder dass die Erste-Klasse-Abteile der Bahn AG endlich mal mehr als das übliche Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch transportieren.
Bekamen doch die Spieler der DFB-Auswahl unlängst ihre persönliche "BahnCard 100" spendiert. Selbstverständlich die standesgemäße "First"-Edition, hier geht es um erstklassige Leistung. Wofür bekannlich sowohl die erfolgsververwöhnten Ballermänner als auch das Bahn-Unternehmen und sein weltmeisterlicher Service stehen.
Mit dem fleißigen Gebrauch des Freifahrscheins – für den normale Bahnkunden schlappe 5400,– Euro berappen müssen – können die durchnumerierten Flinkfüßler Bodenhaftung beweisen sowie ihren Sinn für Augenhöhe stählen. Der Sportschlitten bleibt ungetreten, und die Verspätung auf der kostenlosen Fahrt ins Traingscamp genießen die Fußball-Fürsten ein Jahr lang gemeinsam mit dem schlichten Stand der Berufspendler im überfüllten Abteil nebenan. Denn alle sollen den Gürtel enger schnallen. Und Heulen und Zähneklappern trainiert eindeutig die falschen Muskelgruppen.
Schließlich wollen wir bei der WM 2006 wieder einen klassischen, ja einen erstklassigen Tritt hinlegen.
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