Beinahe noch ganz neu, das Jahr 2005. Sozusagen kaum benutzt. Umtauschen können es jedoch die Heerscharen der Nörgler schon nicht mehr. Dabei schauen diese bereits jetzt so aus der Wäsche, als wollten sie lieber ein hübsch verpacktes 1999 oder wenigstens einen Gutschein für 2012.
Zum Beispiel jene, die in Marburg wie Gießen und andernorts den ersten Arbeitstag 2005 – anstatt wirklich zu arbeiten – dazu missbrauchten, vor dem JobCenter bzw. der Arbeitsagentur gegen Hartz IV zu protestieren, Brötchen (Marburg) und Arbeits-Plätzchen (Gießen) sowie Infos verteilten.
Natürlich sind dies nicht die einzigen Exemplare der Spezies miesepetriger Mittelhessen. Dabei wurde uns doch so oft gepredigt, dass Jammern nicht hilft – meist übrigens von Leuten, die wahrlich auch keinen Grund zum Jammern hätten. Wer im Lande das neue Jahr klagend einleitet, muss wohl schlicht die Silvesteransprache des Ministerpräsidenten verpasst haben.
Roland Koch spendet uns Trost, kennt aber auch die Sorgen: "Wir Hessen sind da keine Ausnahme, doch weiß jeder in unserem Land, dass wir es günstiger getroffen haben als andere." In diesem Kontext kann "wir" ja nur heißen: Roko und Du und ich, wir alle in einem Boot.
Und da "wir" alle es so gut getroffen haben, sind wir auch dankbar für den Hinweis, dass unsere Probleme, verglichen mit denen der Flutopfer, "sehr klein" sind. Da wird einem doch gleich leichter ums Herz. Blicken wir also optimistisch einem Jahr entgegen, in dem Koch uns bestimmt noch viel Freude bereiten wird.
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