Wenn der Dreiviertelmond um halb zehn morgens über den Nebeln hängt und drunten der Wald reifbestäubt träumt, die Sonne hinten den Morgendunst in rosa Zuckerwatte zaubert, ein Schornstein Dampffähnlein pufft und der Mann auf der Walze immer vor zurück vor zurück vor zurück. Wenn daneben der gelbe Radlader immer rauf und runter. Das rote Baggerchen sein Schäufelchen immer rechts rein, links raus und wieder rechts rein ... Dann öffnen sich die Straßen- und Gehwegdecken wie Türen am Adventskalender, und die Minibaustellen, im Volksmund "Nikolausdecken", sprießen nach Art von Hefebakterien im Stollenteig.
Aber was soll's. Milde gestimmt nachvollziehen wir, dass hier offensichtlich schnell noch Restbudgets verbraten werden, bevor diese mit dem neuen Jahr verfallen. Beobachten lächelnden Herzens, mit welch verschwenderischer Vielfalt an Maschinen, Maschinchen und Merkwürdigkeiten ungebremster menschlicher Gestaltungswille die Fuhrparks der Baustellenbetreiber bevölkert hat. Und freuen uns rangiert das Ganze nüchtern betrachtet auch zwischen tropfender Nase und Kratzhals in L. Ästigs "Gesammeltem Ungemach" , dass wenigstens eines gewiss ist: Weihnachten ist nicht mehr weit.
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