Alte Ideen sind doch die besten. Beispielsweise da hat vor rund eintausend Jahren der entnervte Burgherr nach der zigsten Plünderung seines Wehrbaus deutlich erkannt: Potzblitz! So'n zünftiger Grabenring voll kleistriger Modder macht's gefräßigen Pöblern weitaus schwerer.
Heute wirken entsprechend architektonische Schutzbauten übersteigert. Funktionieren im Kleinen aber noch immer: Wie das Regierungspräsidium (RP) Gießen warnt, befindet sich in Mittelhessen eine äußerst gefräßige Raupenart auf dem Vormarsch. Die "Frostspanner"-Larven futtern im Frühjahr ganze Bäume kahl und machen sich mit Vorliebe über Äpfel, Birnen und Kirschen her. Der RP-Pflanzenschutzbedienstete Michael Fischbach rät Hobbygärtnern zu "Leimringen" aus dem Fachhandel.
Für die flugunfähigen Spanner-Weibchen ein echtes Problem. Diese denken überhaupt nicht daran, ihre 80 bis 300 Eier woanders als in den luftigen Höhen einer Baumkrone abzulegen unter tödlicher Ignoranz des vom Baumherrn gezogenen Klebe"grabens" vorm und am Stamm.
Als Schädlingsbarriere eigne sich der Leimring außerdem prima für drinnen. Und ist auch ohne teuren Fachhandel mit frugalsten Haushaltsmittelchen ruckzuck errichtet: Einfach zwei-, dreimal beherzt den Klebestift ums leckere Obst geschmiert! Dann lohnt auch endlich wieder der frühjährliche Schlossputz.
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