Feiern gehört zum Handwerk. Ist gewissermaßen Ersti-Pflicht. Und so überschlagen sich denn auch in Gießen wie Marburg momentan die Angebote zum lustvollen Zeitvertreiben. Wer, erschöpft nach dem noch ungewohnten Drücken harter Hörsaalbänke der körperlichen und seelischen Labsal bedarf, braucht abends nur seinen Fuß vor die Tür zu setzten und landet schon auf der nächsten Party. Die reichen von I. öffentlichen über II. semipermeablen bis zu III. rein privaten Offerten und decken ein Spektrum von a) brav über b) bemerkenswert bis c) brachial ab.
Über ein ganz besonders eindrucksvolles Produkt der Klasse IIIc konnte man diese Woche konsterniert oder amüsiert das Haupt schütteln. Da wurde auf einer Gesellschaft in der Marburger Oberstadt mit verbotenem Hanferzeugnis aufgebrezeltes Backwerk gereicht nicht ohne Folgen. Denn offensichtlich haben sich die Konditoren in der Dosierung ihres dröhnenden Zusatzes gehörig vergriffen. Was dazu führte, dass schon bald sie und ihre Gäste stoned die Kopfsteine draußen vor der Tür pflasterten, der Rettungswagen kommen musste und auch die Polizei. Die ermittelt nun wegen unerlaubten Drogenbesitzes.
Die Nikotinkonsumenten unter den Erstsemestern übrigens haben den Absprung von der Schule im rechten Moment geschaft: In Hessen u. a. Bundesländern sollen die Lehranstalten demnächst nämlich absolut rauchfrei sein (siehe "Böse Zungen" in unserer Printausgabe).
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