Donnerstag, 18. April 2024
Thema der Woche | 17. November 2016

Schweißtreibendes Show-Special

Ragatag feiert 20. Geburtstag / 26. November

Sie haben als Vorgruppe von Liquido gespielt, auf dem Stemweder Open Air und zahlreichen anderen Festivals. Sein liebster Auftritt, an den sich Manuel Vogel alias Sänger Shakala in der 20-jährigen Bandgeschichte von Ragatag erinnert, war aber im heimischen Marburg: "Ehrlich gesagt, der schönste Moment für mich war 2014 bei'3TM', als unser scheidender Gitarrist Dirty Dan und sein Nachfolger Frank the Tank gemeinsam auf der Marktplatzbühne standen."

Doch zurück zum Anfang: Im kalten Winter 1995 hatten sich Manuel und seine Musikerkollegen Til und Stefan zusammengesetzt, um an einem Song zu arbeiten: Ein Gitarrist, ein Trommler, ein Sänger, ein altes Sofa und ein elektrischer Heizlüfter in einem kahlen, nassen Raum. So fing die Geschichte der Marburger Formation Ragatag an – und endete beinahe auch direkt wieder, weil sich Drummer Stefan kurz darauf entschloss, aus beruflichen Gründen nach Berlin zu ziehen. Doch Ersatz wurde gefunden – und das Projekt nahm Fahrt auf.

So ist die Band Ragatag, einst dem schrillen, schrägen Heavy Punk verpflichtet, später beeinflusst durch Funk, Reggae und klassischem Rock und heute im typischen Ragatag-Stil genreübergreifend eine mitreißende Rock'n'Ska Show zelebrierend – aus der Marburger Rockszene nicht mehr wegzudenken.

"Wir haben fast auf jedem Mano-Festival gespielt", erinnert sich Sänger Manuel Vogel. Einmal habe Ragatag auch die Marburger Musikszene in der französischen Partnerstadt Poitiers vertreten. Manuel: "Der Auftritt Samstag abends in einem Circuszelt war ein Höhepunkt für die ganze Band."

Nun werden 20 Jahre ununterbrochene Bühnenpräsenz mit der Release der neuen CD "the price of life" und einem Show-Special gebührend gefeiert. Hat sich die Band doch zum 20. Geburtstag mit dem ersten komplett in Eigenregie produzierten Album selbst beschenkt. Bei der großen Show zum Geburtstag am 26. November wird unter Beteiligung (fast) aller ehemaligen Bandmitglieder die musikalische Geschichte der Band nochmal aufgerollt. Dabei werden auch Jailbreaker Angus (Dieter Gary) und Malcanto- und Bluekapelle Marburg-Gitarrist Markus Wiemeler erstmals seit 16 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne stehen.

Songs aus den Gründungsjahren bis hin zu Kompositionen und Inter­pre­tationen aus der Gegenwart werden in entsprechender Originalbesetzung für ein gewohnt schweißtreibendes Musikspektakel sorgen, ganz im Sinne des bandeigenen Mottos: "wir müssen gar nichts, können aber auch anders". Eröffnet wird der Abend mit einem Überaschungsvideo. Durch das Programm führt "Loretta" und "Herbär" wird die Band auf seine spezielle Weise unterstützen.

Die Ragatag-Geburtstagsshow beginnt am Samstag, 26. November, um 20 Uhr in der Waggonhalle. Für Musiker: Die Band ist aktuell auf der Suche nach einem vielseitigen Gitarristen. Wer Interesse hat, meldet sich unter kontaktinfo[at]ragatag.de

Georg Kronenberg

Thema der Woche | 17. November 2016

Nordische Klangmalerei

Lyrischer skandinavischer Jazz im Rathaus – Foto: Steven Haberland

Diesmal ist ausnahmsweise nicht der Pianist der Bandleader: Beim Emil Brandqvist Trio ist so manches anders als bei anderen Jazz-Trios – und der Mann am Schlagzeug der Chef auf der Bühne.

Dabei sei der Schwede Brandqvist der "Gegenentwurf eines Klischee-Schlag­zeugers", urteilt Deutschlandradio Kultur: "Er trommelt sich nicht in den Vordergrund und quält niemanden mit minutenlangen Soli. Er ist ein hoch­sensibler, vergleichsweise leiser Spieler, der keine Lust hat, mit seinen Muskeln zu protzen."

Das Lob kommt nicht von ungefähr, hat sich Brandqvist mit seinem Trio doch in den vergangenen Jahren immer weiter nach oben gespielt in der euro­pä­ischen Jazzszene. Schließlich erzählen der gerne leise und im Hintergrund agierende Schlagzeuger, Tuomas A. Turunnen am Piano und der kongeniale Max Tornberg am Bass musikalische Geschichten aus dem Norden, an die man sich noch lange erinnert.

Doch Improvisationen und Soli brechen den roten Faden der Skandinavienreise immer wieder auf, musikalische Ausflüge in nordafrikanische Gefilde, drama­tische Sequenzen, die an die Anfänge des Film Noir erinnern – ein Konzert­abend mit dem Emil Brandqvist Trio beeindruckt und hängt noch lange nach.

"Picasso wäre begeistert" konstatierte die Kulturnews über das nunmehr dritte Album des schwedisch/finnischen Pianotrios um den Schlagzeuger Brandqvist. Liest man sich durch die Kritiken zum neuen, dritten Album "Falling Crystals", bleibt kein Zweifel, dass es sich um "hinreißend schöne", "cineastisch aus­greifende Melodien" (Focus) mit "hypnotischem Sog" (Gong, HörZu) handelt. Die sympathischen Erläuterungen des Bandleaders tun ihr Übriges, das Publikum im Sturm zu erobern.

Das Emil Brandqvist Trio spielt am Freitag, 18. November, um 20 Uhr im Hermann-Levi-Saal im Gießener Rathaus.

kro/pe

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