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Thema der Woche | 24. Oktober 2013

Pfade durch Utopia & mehr

Alternativer Blick: Filmfestival Globale Mittelhessen 1. bis 10. November – Foto: Verleih

An neun Spielorten laden die Veranstalter der Globale Mittelhessen dazu ein, sich mit den Auswirkungen der Globalisierung zu befassen. In Marburg, Gießen, Wetzlar, Heuchelheim, Gladenbach, Weilburg, Niederwetter, Herborn und Saasen werden im Rahmen des Filmfestivals Themen wie Umweltzerstörung und Landgrabbing durch den globalen Rohstoffhunger, Menschenrechte von Flüchtlingen oder das Thema Arbeit behandelt.

Das Festival bietet aber auch in diesem Jahr viel Raum, um über Alternativen undHandlungsstrategien zu diskutieren. So finden sich in diesem Jahr im Programm die Filme "Die Strategie der Krummen Gurke" und "Zukunft Pflanzen", die sich mit Alternativen in der Landwirtschaft beschäftigen.Außerdem der eigenwillige Film"Pfade durch Utopia", der sich als Roadmovie aus der Zukunft versteht.

Die Auswirkungen von Landgrabbing und dem forcierten An- und Abbau von Rohstoffen nehmen in der Globale Mittelhessen in diesem Jahr einen zentralen Raum ein. So zeigt "Raising Resistance", mit dem das Festival am 1.11. um 18 Uhr in der Marburger Waggonhalle eröffnet wird, welche Auswirkungen der aktuelle Soja-Boom für die KleinbäuerInnen Paraguays hat. Soja ist der billige Rohstoff für die industrielle Fleischproduktion in Europa und Asien. Fruchtbares Land fällt dem Landgrabbing zum Opfer, der massive Einsatz von Herbiziden bedroht die Menschen und zerstört das ökologische Gleichgewicht. Die Dokumentation "Climate Crimes" setzt sich mit Großprojekten auseinander, die im Namen des Klimaschutzes naturzerstörend wirken. Das betrifft auch Staudämme. Den Widerstand gegen Bau von Staudämmen am Amazonas und in Kolumbien dokumentieren die Filme "Countdown am Xingu III" und "El Gigante". Im Beitrag "Schrei nach Land" werden die blutigen Landkonflikte in Honduras thematisiert, die durch die massive Ausweitung von Palmölplantagen ausgelöst wurden.

Der Film "Bottled Live" geht der Frage nach, wie man Wasser in Geld verwandelt. Porträtiert wird mit dem Konzern Nestlé der Weltmarktführer für abgepacktes Trinkwasser.

Einen weiteren Schwerpunkt legt die Globale Mittelhessen in diesem Jahr auf das Thema Flucht und Migration. "Vol spécial" dokumentiert das Leben von Menschen in einem Schweizer Abschiebegefängnis zwischen Angst und Hoffnung. Die Aufseher bemühen sich zwar um Menschlichkeit, aber am Ende steht eben doch die Abschiebung. Wie es nach einer Abschiebung weitergeht zeigt "Willkommen zuhause" über abgeschobene Roma im Kosovo.

"Can't be silent" porträtiert ein Musik-Projekt des Musikers Heinz Ratz. Er hat 80 AsylbewerberInnenheime inDeutschland besuchtund dort Musiker von Weltklasseformat gefunden. Seine Combo "Strom & Wasser" wurde kurzerhand durch ein "feat. The Refugees" erweitert und begeisterte auf einer großen Tournee. Der Film begleitet sie auf dieser Tournee. Damit gibt es zum ersten Mal auch einen "Musikfilm" auf der Globale Mittelhessen.

Im Anschluss an die Filme stehen, wie auch schon in den vergangenen Jahren, jeweils RegisseurInnen oder FachreferentInnen für Fragen und ein anschließendes Gespräch zur Verfügung. Damit bietet das Filmfestival den ZuschauerInnen die Möglichkeit, sich über das Gesehene auszutauschen und über Handlungsoptionen zu informieren.

Ein Konzert und eine szenische Lesung ergänzen das Programm der Globale Mittelhessen. So tritt nach dem Auftaktfilm am 1.11. um 21 Uhr in der Waggonhalle Marburg die Marburger Gruppe "Lechuga" auf. Sie spielen Mestizo,einen bunten musikalischen Mix aus Ska, Rock, Reggae, Balkan und Tango, unterlegt mit lateinamerikanischen und afro-cubanischen Beats.

In Wetzlar gibt es am 9.11. im Harlekin die szenische Lesung "Adressat unbekannt" der Theatergruppe ETPtete.

Veranstalter des Festivals sind der Verein Motivés e.V., die Weltläden Marburg, Gießen, Wetzlar und Weilburg, die Attac-Gruppen Gießen, Marburg und Lahn-Dill, die Evangelische Studierenden Gemeinde Gießen, die Arbeitsloseninitiative Gießen, das Ver.di Bildungszentrum Gladenbach, Viele Hände e.V. und die Kampagne Stadt des Fairen Handels Herborn sowie zahlreiche Einzelpersonen. Infos: www.globalemittelhessen.de

pe/ts

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