Donnerstag, 18. April 2024
Thema der Woche | 26. September 2013

Klare Verhältnisse

Deutliche Mehrheit für Kirsten Fründt, SPD-Kandidaten gewinnen Wahlkreise – Foto: Kronenberg

Mit so einem deutlichen Vorsprung hatten wohl weder die Kandidatin noch ihre Unterstützer gerechnet: Zwei Drittel der Stimmen konnte die SPD-Landratskandidatin in der Stadt Marburg auf sich vereinen und auch beim Landkreis-Ergebnis blieb die 6 vorne stehen: Mit 60,58 Prozent wählten die Wahlberechtigten in Marburg-Biedenkopf am Sonntag zum ersten Mal eine Frau an die Spitze des Landkreises. Fründts Gegenkandidat in der Stichwahl, Marian Zachow von der CDU, errang 39,42 Prozent der Stimmen, so das vorläufige amtliche Ergebnis. Die Wahlbeteiligung bei der Landratswahl lag bei 64,01 Prozent.

Kein Wunder, dass die Stimmung bei den Freunden und Unterstützern der kommenden Landrätin bei der Wahlparty im Kreishaus bestens war. Ansonsten sah man am Wahlabend im Kreishaus viele nachdenkliche Gesichter, die Anhänger der unterschiedlichen Parteien stecken ihre Köpfe zusammen, diskutieren die Mehrheitsverhältnisse im Land, den Höhenflug der Bundes-CDU und den dramatischen Absturz der Freien Demokraten. Kurzer Jubel brandet da bei der CDU auf, als eine Hochrechnung die Christdemokraten bei der absoluten Mehrheit sieht. Doch bald sind da wieder viele gespannte Gesichter. Die CDU-Kandidaten und Parteifreunde ziehen sich lange ins Untergeschoss des Kreishauses zurück. Zu Bereden gibt es viel, immerhin ist der Koalitionspartner im Bund rausgeflogen und die heimischen CDU-Direktkandidaten haben allesamt gegen ihre SPD-Kontrahenten verloren.

Kirsten Fründt, Gratulanten – Foto: Kronenberg

Mit dem Ergebnis seiner Partei im Bund kann SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Spies anders als mit seinem Abschneiden bei den Erststimmen – zwar nicht zufrieden sein, dass Kirsten Fründt im Kreis gewonnen hat, findet er dafür im Interview einfach "geil". SPD-Bundestagsabgeordneter Sören Bartol fehlt am Sonntag im Kreishaus und bei der SPD-Wahlparty. Er ist bei seiner hochschwangeren Lebensgefährtin in Berlin, beide warten stündlich auf die Geburt ihres Kindes, Bartol schaut per Skype bei der Wahlparty im Rotkehlchen vorbei.

Die Ergebnisse im Überblick: In der Landtagswahl gewannen die Direktmandate im Wahlkreis 13 Thomas Spies (SPD) und im Wahlkreis 12 Angelika Löber (SPD). In der Bundestagswahl verteidigte Sören Bartol (SPD) das Direktmandat. Zugrunde liegen jeweils die vorläufigen amtlichen Ergebnisse. Die Wahlbeteiligung lag bei der Bundestagswahl bei 70,9 Prozent und bei der Landtagswahl bei 71,17 Prozent.

Kirsten Fründt, die zurzeit noch das Sportamt der Stadt Marburg leitet, wird am 1. Februar 2014 die Nachfolge von Landrat Robert Fischbach antreten.

Fischbach (CDU), war nach 18 Jahren in diesem Amt nicht mehr zur Wahl angetreten.

Alle Ergebnisse sind einsehbar im Ticker unter www.marburg-biedenkopf.de.

Georg Kronenberg

Thema der Woche | 26. September 2013

Forschungsoffensive gegen eine Volkskrankheit

THM-Forschung gegen die vierthäufigste Todesursache – Foto: THM

Neuartige Methoden zur Diagnose und Therapie einer verbreiteten Lungenkrankheit erforscht ein Team der Technischen Hochschule Mittelhessen: Unter der Projektleitung von Prof. Volker Groß befasst sich die Arbeitsgruppe für Angewandte Physiologie mit der Entwicklung technischer Verfahren, die Ursachen und Wirkungen der Chronisch Obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) durchschaubarer machen sollen. Laut Weltgesundheitsorganisation ist die COPD die vierthäufigste Todesursache. Jeder Dritte der über 70-Jährigen ist von ihr betroffen. Sie wird ausgelöst durch eine abnorme Entzündungsreaktion. Hauptsymptome sind Atemnot, Husten und Auswurf.

Das THM-Team hat das Ziel, eine frühere Diagnose der COPD zu ermöglichen und damit die Erfolgschancen einer Therapie zu erhöhen. Verbesserte medizintechnische Diagnosesysteme sollen Fachärzte zudem in die Lage versetzen, therapeutische Maßnahmen gezielter auf den individuellen Krankheitsverlauf des jeweiligen Patienten abzustimmen.

Das will die interdisziplinäre Forschergruppe, die neben Ingenieuren und Naturwissenschaftlern des Kompetenzzentrums Biotechnologie und Biomedizinische Physik sowie der Medizinischen Informatik der THM auch aus Ärzten der Uniklinik Marburg besteht, in drei Teilprojekten leisten. Zunächst wird ein Laboratorium im Miniaturmaßstab eingerichtet, wo durch modellhafte Versuche mit Mäusen Erkenntnisse über Prozesse der Atemregulation gewonnen werden können. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie dem krankheitsbedingten Anstieg von Kohlenstoffdioxid (CO2) im arteriellen Blut entgegengewirkt werden kann. Im zweiten Schritt will man ein Verfahren standardisieren, das es erlaubt, die "hyperkapnische Atemantwort" verlässlich zu bestimmen. Darunter versteht man eine gesteigerte Atemaktivität als Reaktion auf einen erhöhten CO2-Gehalt im Blut. Von diesem Ansatz, der eine neuartige Ergänzung gängiger Lungenfunktionstest darstellt, verspricht man sich, rascher eine individuelle Diagnose stellen und COPD-Patienten frühzeitiger und angepasster medizinisch behandeln zu können. Das dritte Teilprojekt zielt darauf ab, für die unterschiedlichen Patiententypen eine abgestimmtere Therapie zu konzipieren. Dies umfasst auch die Entwicklung eines Systems zur Atmungsunterstützung, das besser auf die individuellen Ansprüche des jeweiligen Patienten reagieren kann.

In das auf insgesamt vier Jahre angelegte Vorhaben der TH Mittelhessen sind mehrere Doktoranden eingebunden, die im Rahmen einer Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg promovieren. Darüber hinaus wirken Studierende mit, die sich in Bachelor- oder Masterarbeiten Teilaufgaben widmen. Durch das Anwenderzentrum Medizintechnik, in dem die THM seit 2011 in Gießen mit regionalen Firmen kooperiert, gibt es eine funktionierende Infrastruktur für den Technologietransfer.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit rund 430.000 Euro aus seinem Programm IngenieurNachwuchs 2013.

pe/kro

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